Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 7. 1931-1934 (Budapest, 1935)

Deutsche Auszüge der im Band VII enthaltenen Aufsätze

wohnte : so setzt Fogolinos Kunst hier an, und er war es eben, der den Stil Montagnas in der Richtung Pordenones weiterführte. 1519 ar­beitet er an verschiedenen erhaltenen Werken in Vicenza ; dann in Pordénone, wo er zwei 1523 datierte Werke hinterlässt ; aus derselben Zeit ist auch die «Anbetung» im Vicentiner Museum. In diesem Bild mischen sich in den montagnesken Stilkomplex perugineske Ele­mente ein. Mit diesem Stilkapital geht er nach Trient, und es ist nicht anzunehmen, dass er auch von Seiten Romaninos und Dossos Ein­flüsse erfuhr, bevor diese Künstler 1531 auch nach Trient zogen. Indessen erhielt Fogolino mehrfach Freibriefe, mit denen er von Zeit zu Zeit das Veneto doch besuchen durfte, und noch leichter die Gegend von Bergamo und Brescia.So entstanden u. A. auch die neuer­dings von Morassi ihm zurückgegebenen Fres­ken von Malpaga. Hier steht er schon ganz i Binne Romaninos. Doch hatte er zwischen Montagna und Romanino einen ebenso starken Einfluss seitens Pordénone erfahren : hat er doch Pordenones Fresken in Rorai Grande zu Ende geführt. Und auch Pordénone vertrat damals einen Stil, welcher mit seinem warmen Giorgionismus Romanino sehr nahestand ; aus­serdem war er, selbst aus der Nachfolge Mon­tagnas entwachsen, noch mehr als Romanino geeignet Fogolino zu beeinflussen. Die Buda­pester Fresken sind eben die charakteristischen Produkte dieses auf den spröden Boden Mon­tagnas sich niederlassenden Pordenonismus. Die beiden ersten Fresken von Budapest stehen der «Anbetung» Montagnas ebenso nahe, wie den Fresken Pordenones in Collalto ; im dritten kommt das Montagneske noch mehr zum Vorschein und das wenige, was hier an Romanino erinnern könnte, lässt sich ebenso­gut aus dem reichen Giorgionismus Pordeno­nes ableiten. Dasselbe gilt von den Bruch­stücken in Brescia. Die Inschrift auf der Rückseite eines der Brescianer Bilder beweist, dass in Ghedi noch mehrere Malereien vorhanden waren : die Zahlungsurkunde für Bomanino bezieht sich also nicht mit aller Notwendigkeit auf unseren Zyklus. Auch hat Pigler darauf hingewiesen, dass der Palast der Orsini 1516 von deutschen Landsknechten bestürmt worden ist ; vielleicht sind Romaninos Fresken eben bei dieser Gele­genheit zugrundegegangen, und die unseren waren vielleicht bestimmt, diese zu ersetzen. Was Floriane Ferramola anbetrifft, so ist die Ähnlichkeit der Brescianer Köpfe mit den Fragmenten dieses Meisters im Besitze des Senators Ugo da Como kaum mehr, als eine Ähnlichkeit der Disposition, und sie geht viel­leicht auf den lokalen Brauch zurück, einen Saal mit friesartig verteilten Bildnissen grosser Heerführer zu schmücken. Die Priorität kommt dabei auf jeden Fall Ferramola zu, da dieser 1528 schon starb : sein Einfluss auf Fogolino war aber nur ein äusserlieher und bestand darin, dass dieser, während er als ein von Pordénone beeinflusster Montagnaschüler die Fresken von Ghedi entwarf, dabei auch den lokalen Brauch nicht unbeachtet liess. Kunstgewerbliche und einige andere Zeichnungen im Museum der Bildenden Künste VON Dr. EDITH HOFFMANN Abb. 1. Fine bisher unbekannte alte Copie nach einem verlorenen Original Dürers. Stellt den Handschuh dar, der zu dem Krönungsornat der deutsch-römischen Kaiser gehört (Wien, Weltliche Schatzkammer). Das Original Dürers gehörte zu der Serie, welche Dürer nach den Krönungsinsignien verfertigte (Schwert, Krone und Reichsapfel, Nürnberg), um sie bei dem Gemälde Karls des Grossen zu verwenden (1510—1513). Der Handschuh ist auf dem Entwurf des Gemäldes (Wien, Albertina) noch nicht an der Hand Karls des Grossen zu sehen, er befindet sich erst auf dem fertigen Gemälde. Die Zeichnung stammt aus der Sammlung Esterházy, und bildet mit Copien der drei er­wähnten Nürnberger Zeichnungen eine Serie. Abb. 3. Hans Baldung Grien. Christoph Scheurl vor dem Schmerzensmann knieend. Die Zeichnung stammt aus der Sammlung Praun zu Nürnberg, deren Katalog (Murr. 1797. S. 107. Nr. 5) den betenden Mann als den be­rühmten Jurisprudenten und Wittenberger Universitätsprofessoren Christoph Scheurl be­zeichnet. Diese, sicherlich auf alter Tradition beruhende, interessante Angabe wurde bisher nicht berücksichtigt, obwohl ihre Klärung auf keine Schwierigkeiten stösst, da wir von Scheurl mehrere Porträts besitzen. Da die Zeichnung einen Jüngling darstellt, eignet sich zum Vergleich hauptsächlich das Porträt Lucas Cranachs aus dem Jahre 1509, welches Scheurl im 28. Lebensjahre darstellt. (Im Besitze Prof. Dr. jur. Eberhard Freiherrn von .Scheurl zu Nürnberg, dem wir für die gütige Überlassung der Photographie zu grossem Dank verpflichtet sind. Abb. 2.) Nach dem Vergleich unterliegt es keinem Zweifel mehr, dass es sich bei der Zeichnung und dem Gemälde um dieselbe

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