Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 6. 1929-1930 (Budapest, 1931)

Deutsche Auszüge der im Band VI enthaltenen Aufsätze

weichungen, welche die Zeichnungen und die Gemälde untereinander aufweisen, sind lehr­reich für Poccettis Arbeitsweise. Abb. 44. Äussert feine Lünettenzeichnung Poccettis. (Aus der Sammlung Esterházy [E. 8, 2], doit T. da Empoli. später A. Allori zu­geschrieben.) Darstellung einer Krönung. Sehr charakteristisch für Poecetti ist die männliche Figur links, von bestrickender Anmut, welche mit besonderer Sorgfalt in das Bild komponiert is. Cranz so wie die Figur auf einem Bilde der Santissirna Annunziata in Florenz, 1604 (Abb. 45). Unser Lünettenentwurf scheint im ersten Jahrzehnt des XVII. Jahrhunderts entstanden zu sein. Abb. 40—48. Freie Kopie nach Stefano della Hellas Radierung «Drei tanzende Paare in einem Fächer» (De Vesme, 210). Aus der Sammlung Esterházy (F. 36, 11. Callot auch später Callot). Die Radierung entstand unge­fähr 1036. Nach der Radierung verfertigte N. Cochin d. A. circa 1645, eine freie Nachahmung im Gegensinne, mit mehr Figuren und anderer Landschaft. Die Zeichnung des Museums bringt weniger Figuren und ebenfalls eine andere Landschaft als das Original Deila Bellas. Dass es kein Entwurf ist. dafür bürgt, dass die Zeich­nung im selben Sinne gehalten ist, wie die Radierung und dass sie viel weniger zart ist, als die Originalzeichnungen Deila Bellas. Ein lehrreiches Beispiel für freie Kopien bietet eine weitere Zeichnung des Museums. (Slg. Esterházy E. 8, 20. Guido Reni, später Guido Reni oder nach ihm.) Abb. 49- Das bekannte Gemälde Guido Renis «Maria in der Nähschule», in der Eremitage zu St. Peters­burg Abb. 51. Kopie der Schule Guido Renis in der Schatzkammer der Chiesa delle Santa Casa zu Loreto. rechts und links mit zwei Figuren ergänzt und anderen kleinen Veränderungen. Abb. 50. Entwurf für die Kopie in Loreto. mit den zwei neu hinzugekommenen Figuren und allem übrigen Veränderungen. Abb. 53. Ebenfalls ein Beispiel für freie Nachahmungen. (Slg. Est. 8, 24. G. Reni, später E. Sirani.) Die Madonna mit den Hlg. Franz und Catharina, avis der Schule des Guido Reni. Nach des Meisters Gemälde in der Pinacoteca zu Faenza, für die Kapuziner-Kirche in Faenza gemalt. Dort ist statt Catherina, die hlg. Christina dargestellt (Abb. 52). Über Originalzeichnungen Guido Renis in unserer Sammlung hat Dr. Pigler im III. Band unserer Jahrbücher ausführlich berichtet. Abb. 54, 55. Leichter Rötelentwurf Simone Cantarinis zvi seinem Gemälde in der Pinacoteca zvi Rimini. Stellt die Himmelfahrt des hlg. Jako­bus maj. dar. und wurde ursprünglich für den Hochaltar des Oratoriunis der Confraternität des Heiligen zu Rimini verfertigt. (Slg. Delhaes, Unbekannter Meister.) Ausser dieser Zeichung besitzt das Museum noch eine ganze Serie von Cantarinis kleinen Madonnenentwürfen etc. Abb. 50. Salvator Rosa. Ausserordentlich schöner Entwurf für ein Gemälde (Slg. p]st. 10. 22. S. Rosa), Tityos oder Prometheus dar­stellend. Da zwei Geier dargestellt sind, eher Tityos. Zeigt den frühen Stil Rosas und eben­deswegen könnte es ein Entwurf für das «Tityos» betitelte, verschollene Gemälde des Künstlers sein, welches er um 1039 in Neapel für Niccolô Simonelli malte und nach Rom schickte, wo es grosses Aufsehen erregte. In seiner frühen Zeit wissen wir von keinem an­deren Gemälde ähnlichen Inhalts. Zu Bedenken veranlasst nur die Fackel im Vordergründe, welche eher auf Prometheus hinweist. Diese kann aber aus einfachen kompositioneilen Gründen hinzu gekommen sein, oder aus Ver­wechselung der sehr ähnlichen Gegenstände. Wichtiger sind die zwei Geier als charakte­ristisches Motiv. Abb. 57, 58. Entwurf Salvator Rosas (Ii. 10. 21a, Bosa.) zu seinem Gemälde «Der Prophet Jonas predigt dem Volke Ninives» (Gemälde­galerie zu Kopenhagen) aus den 1650-er Jahren. Der Entwurf mit seinem leidenschaftlichen Vortrag ist unendlich viel schöner, als das Bild. Abb. 60, 61. Abklatsch einer Zeichnung Sal­vator Rosas (Slg. Est. 10, 24. Rosa), für ein Gemälde im Besitze Herrn Berthold Neumanns in Berlin. Ungefähr aus den 60-er Jahren. Dass es nur ein Abklatsch ist, gebt ausser dem für einen Abzug charakteristischen blassen und relieflosen Ton der Zeichnung auch daraus hervor, dass die Figuren zum Gemälde im verkehrten Sinne stehen, Herr Dr. Eugen Lányi machte mich auf eine S. Rosa-Zeichnung im Berliner Kupfer­stichkabinett aufmerksam (Abb. 59), welche unsere Zeichnung im G egensinne gibt. Da fast jedes Detail und auch die Masse verschieden sind, kann es nicht das Original unserer Zeich­nung sein. Wir können also mehr an die Möglich­keit denken, dass der Künstler die Zeichnung zweimal verfertigt hat. fm Zusammenhange mit dem Abklatsch Rosas und den in diesem Aufsatze öfters er­wähnten Kopien aller Art, ist es nicht uninteres­sant hier auch noch ein paar Worte über eine Serie von Fälschungen des XVIII . Jahrhunderts nach Crwercino-Zeichnungen zu sagen. (24 Blätter

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