Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)

MELINDA AL-RAWINÉ KŐVÁRI: Die Verkündigungsszene in der koptischen und byzantinischen Kleinkunst - unter besonderer Berücksichtigung der Anwendung der Szene auf Textilien, Ampullen, Ringen und Armbändern

zueinander positioniert sind, obwohl sie in Beziehung zueinander stehen und eine Gruppe bilden. Über die Verwendung der Hemden und liturgischen Klei­der schrieb Butler, der die Bedeutung des von ihm veröffentlichten Stückes erkannte. Er wies auf die Darstellung der liturgisch-koptischen Gewandung bei dem arabischen Schriftsteller Abu Dacnus hin. 58 Diese verzierte und gestickte sog. Dalmatika war das eigentliche liturgische Gewand in der kop­tischen Kirche. 59 Zur Verwendung der Gewänder im orientalischen und abendländischen Kul­turkreis findet sich eine ausführliche Beschreibung im Werk von J. Braun und P. Oppenheim. 60 Da die koptische Kirche sehr streng an Traditionen gebunden war, wurden frühere Traditionen überliefert. 'Aus der altkoptischen Kunst, der Zeit vor dem Arabereinfall, scheint sich kein liturgisches Kleidungsstück erhalten zu haben. Nur bei einem schmalen mit Stickereien verzierten Streifen aus Achmim-Panopolis im Kaiser-Friedrich Museum, Berlin, kann man an die Verwendung als Manipel denken." 61 Volbach findet ikonographische und stilistische Ähnlichkeiten zwischen dem Verkündigungsfragment aus Sancta Sanctorum in Rom und diesem Berliner Stoff, die beide aus Antinoe stam­men. 62 Wie die im vorliegenden Rahmen lediglich begrenzte Darlegung der vielfaltigen Kunstdenkmäler bereits verdeutlicht haben dürfte, stellt sich die Notwendigkeit die tieferen ikonographischen Bedeutungen in einer aus­führlichen Analyse zu untersuchen. Melinda Al-Rawiné Kővári Eötvös Lóránd University Budapest Abu Dacnus, História Jacohitorum, 1675. Er beschreibt eine ähnliche Form und Verzierungsweise für den koptischen Ritus. Volbach, a.a.O. (Ann,. 56), S. 188. Z. B: J. Braun: Die liturgische Gewandung im Occident und Orient, Darmstadt 1964; P. Oppenheim, Das Mönchskleid im christlichen Altertum, Freiburg 1931; P. Oppenheim, Symbolik und religiöse Wertung des Mönchskleides im christ­lichen Altertum, Münster 1932. Volbach, a.a.O. (Anm. 56), S. 189, Taf. 17 b; O. Wulff-W. F. Volbach, Spatantike und koptische Stoffe, Berlin 1926, S. 138. Volbach, a.a.O. (Anm. 56), S. 190.

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