Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)

MELINDA AL-RAWINÉ KŐVÁRI: Die Verkündigungsszene in der koptischen und byzantinischen Kleinkunst - unter besonderer Berücksichtigung der Anwendung der Szene auf Textilien, Ampullen, Ringen und Armbändern

Streifenfragment mit der Darstellung der Verkündigung im Garten 50 sowie ein großflächig erhaltenes, dem 8.-9. Jh. zugewiesenes Tunikafragment mit den Szenen der Verkündigung an Maria, der Geburt Christi, der Adoration der Magier und der Taufe. 51 Desweiteren sind fünf Streifenfragmente erhalten, wobei auf vieren von ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach die Verkündigung als Einzelszene oder Teil eines Zyklus erhalten ist. 52 Ein Seidenfragment mit zyklischer Szenenabfolge befindet sich in der Sammlung der Riggisberger Abegg-Stiftung. 53 Der Stoff zeigt den Tempelgang Marias 54 , die Erwählung Josephs zum Bräutigam Marias, die Verkündigung an Maria am Brunnen sowie die Geburt Christi. Im Victoria and Albert Museum befindet sich schließlich ein Zierstreifenfragment mit der Wiedergabe der Verkündigung und der Geburt. 55 Im Römisch-Germanischen Zentralmuseum zu Mainz befindet sich eine späte Tunika aus dem Besitz der Moallaqakirche in Alt-Kairo, von Volbach als "Hemd" 56 bezeichnet, die die Verkündigungsszene in erweiterter Ausgestal­tung zeigt: Die von zwei Engeln bekrönte, thronende Maria mit dem Jesuskind wird von den zwölf Aposteln flankiert, darunter ist die Verkündigungsszene dargestellt. Die Worte des Engels an Maria sind hier in arabischer Sprache wiedergegeben: "ifrahija mumtali 'a ni 'ama" (Lukas 1.28.). Rechts und links dieser Szene sieht man je einen kreuztragenden Heiligen. 57 Es zeigt sich hier spätere Stufe der Ikonographie, in der die Figuren freier und isolierter 50 L. Török, Coptic Antiquities IL Textiles, Roma 1993, Taf. LUI. T 94, S. 52-53; dazu cin im Stil sehr nahe stehendes Frag­ment in Bern: Sammlung Bouvier, Inv. S 424. Besonderen Dank spreche ich Frau Prof. Dr. Annemarie Stauffer aus, die mir ein Photo des Fragmentes zur Verfügung gestellt hat. Bibliographie: A. Stauffer, Textilien aus Ägypten aus der Sammlung Bouvier, Fribourg 1991, S. 182-183, Kat. 85. 51 E. D. Maguire-H. Maguire-M. J. Duncan-Flowers, Art and Holy Powers in the Early Christian House, Illinois 1989, S. 31, Abb. 28. (die Datierung ist hier 7-8. Jh.), In: Chicago, Field Museum of Natural History, Inv. Nr. 173758. " Byzantium. Late Antique and Byzantine Art in Scandinavian Collections. Ny Carlsberg Glyptothek, Copenhagen 1996, S. 69-70, Kat. 36, beziehungsweise: Kendrick, a.a.O. (Anm. 39), Tf. XIV, Nr. 712, S. 37-38. 53 Dazu: M. Flury-Lemberg, Texiiikonservierung im Dienste der Forschung. Ein Dokumentarbericht der Textilabteilung zum zwanzigjährigen Bestehen der Abegg-Stiftung, Bern 1988, Kat.Nr. 93, S. 367, Abb. 787-792; L. Kötzsche, Die Marienseide in der Ahegg-Stiftung. Bemerkungen zur Ikonographie der Szenenfolge, in: Begegnung von Heidentum und Christentum im spätantiken Ägypten. Riggisberger Berichte 1, Riggisbcrg 1993, S. 183-194. i4 Herrn Prof. Dr. R. Stichel (Seminar für Byzantinistik zu Münster) gebührt dankbare Erwähnung für seine Hinweise. Lit.: R. Stichel, Die Einführung Marias in den Tempel. Vorläufige Beobachtungen, in: A. von Dobbeler-K. Erlemann-R. Heiligenthal (Hrgs), Religionsgeschichte des Neuen Testaments. Festschrift für Klaus Berger zum 60. Geburlstag, Tübingen-Basel 2000, S. 379-406. 55 Kendrick, a.a.O. (Anm. 39), Taf. XIX, Nr. 785, 786, S. 64-65. 56 Volbach, Eine koptische Tunika im Römisch-Germanischen Zentralmuseum, in: Festschrift zur Feier des 57jährigen Bestehens des Römisch-Germanischen Zentralmuseums zu Mainz, Mainz 1927, S. 188. 57 Volbach, a.a.O. (Anm. 56), S. 188.

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