Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)

PETER KAPLONY: Pachom als Nachfolger der altägyptischen Weisen und Zauberer - eine Textrekonstruktion

klausuliert, wenn überhaupt, formuliert worden ist. Dieser Verfasser entspricht wohl dem altägyptischen Verhaltensideal des vollkommenen Menschen, der mit gutem Gewissen behaupten kann: "Ich war einer, der (nur) Gutes gesagt und der (nur) Gutes wiederholt (= weitergesagt) hat". 62 Wir würden diese Art des Verhaltens ähnlich umschreiben: "Fortiter in re, suaviter in modo". Wir können schliesslich auf die rhetorische Frage des heiligen Antonius, 63 wo denn die magische Kraft der heidnischen Ägypter und ihrer Zauberer geblieben sei, wohl leichten Herzens antworten: Die heidnischen Zauberer haben sich zu christlichen Zauberern gewandelt; in ihrer Geisteshaltung sind sie aber ihren heidnischen Vorfahren treu geblieben. 64 Peter Kaplony Universität Zürich Korrekturzusatz: Beachte ACÜB Cl) (sie) 6, O. von Lemm, Der Alexander­roman bei den Kopten, St. Petersburg 1903, S. 2: "Er ist soeben (hier) angekommen. Deshalb setzt sein Herz ihn (noch so schnell) im Brand." Schilderung der vier (sie) Ströme des Paradieses: a.a.O., S. 13. - N. Russell, The Lives of the Desert Fathers, História Monachorum in Aegypto, Cistercian Studies Series 34, Oxford - Kalamazoo - Michigan 1981, ist eine Neuüber­setzung des Textes Festugiere, a.a.O. (Anm. 9), - Ein weiteres Regenwunder (Anm. 40): W. Kosack, Lehrbuch des Koptischen, Graz 1974, Nr. 166. " 2 Kaplony, a.a.O. (Anm. 21), S. 59. 63 Garittc, a.a.O. (Anm. 15). 79. " Nach Frankfurter bei Meyer et al., a.a.O. (Anm. 30), S. 261. wurden manche Mönchsschreiber in heidnischen Tem­pelschulen ausgebildet. Der Tatbestand erinnert an den in der römischen Kaiserzeit niedergeschriebenen zweiten Setne­Roman, in dem sich ein ägyptischer und ein nubischer Zauberer bekämpfen. Beide heissen Horus (M. Lichtheim. Ancient Egyptian Literature 111. The Late Period, Berkeley - Los Angeles - London 1980, S. 144ff.). Der christliche Gott ist der "Gott der Götter" (vgl. Meyer et al., a.a.O. (Anm. 30), S. 286). Das setzt den Glauben an die reale Existenz der mit dem Gott der Christen konkurrierenden, nunmehr aber besiegten heidnischen Götter voraus. In Miller, a.a.O. (Anm. 16), S. 445f. besiegt ein heidnischer Zauberer einen christlichen Wüstenvater. Vgl. ähnlich Anm. 22. Möglicherweise polemisiert der heilige Antonius an der Stelle Garitte a.a.O. (Anm. 15), 39 gegen die Übernahme der heidnischen Wasserzauber durch die Christen: "Wie oft sagten sie mir (etwas) über das Wasser des Flusses. Ich aber sagte ihnen: 'Was soll das, dass ihr euch darum kümmert?' " Vgl. auch a.a.O., 32. Im zweiten Setne-Roman fliegen die Boten der Zauberer durch die Lüfte. Auch Schenute fliegt durch die Lüfte (vgl. den Text oben). Das ist Zauberei im Unterschied zum visionären Flugerlebnis des Mystikers (vgl. Garitte, a.a.O., 60, 65). Die Vita des heiligen Antonius ist, wie auch jene des Pachom (vgl. Anm. 1 ), bei aller Wucht visionärer Erlebnisse, viel weniger von Zauberei durchsetzt als andere Mönchsviten. Zur mehr oder weniger magisch orientierten Weisheit der heidnischen Ägypter vgl. 1. Mos. 41,8; I . Kön. 5,10 und den Beginn des Alexanderromans.

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