Kecskés Péter (szerk.): Ober-Theiss Region (Regionale Baugruppen im Ungarischen Freilichtmuseum. Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1987)

3. DAS MUSEUMDORF

Thonetstühle, von der Decke hängt eine Petroleumlampe. Auf der Anrichte stehen Porzellane und Glasware im eklektischen und Jugendstil. Der Bretter­fußboden ist mit Fleckmatten bedeckt. Die Polster im Bett sind mit Spitzen­überzüge ausgestattet und eine Steppdecke gehört dazu. Die weißen Gardinen und das Bettuch ist aus reiner Baumwolle ornamental gewebt. Sie wurden nur für den Gast oder für ein Fest aus dem Schrank hervorgenommen (Abb. 37.). In der Austeilung sieht man die Reisetruhe eines Gastes neben der Tür. Die Hausfrau hat für ihn das Bett gemacht, frisches Wasser geholt, den Tisch gedeckt. Der Viehstall (3-2) hinter dem Wohnhaus, das Backhaus ihm gegenüber mit einer Kammer unter gemeinsamen Dach (3-6), der Schweinestall dane­ben (3—7), die riesige Scheune hinten im Garten (3-8) und ein Abort (3—10) stammen aus einem Hof (Makay) von Sonkád, und sind eine der homogensten Baukomplexe auf dem Museumsgelände. In der Kammer stand seinerzeit ein großer Getreidekasten, dessen Inschrift datiert die Wirschaftsgebäude. „Gestellt von István Makay am 6. Juli 1864". Alle Objekte sind Gerüstbauten, mit Eichenbrettern gefüllt und ohne Lehmverputz, alle sind mit gespaltenen Holz­schindeln verschält. Gebaut waren sie von einem lokalen Meister, Bálint Huszár. Nicht alle Bauten sind gemäß der Bauzeit in dem Museum wieder auf­gebaut. Bei der Renovierungen zur Jahrhundertwende verwendete man zur Ergänzung Weichholz, statt Hartholz, so fiel oft eben die hohe Dachkonstruk­tion weg. Die Kammer gegenüber dem Wohnhaus (3-6) hat zwei Inneniäume: Getrei­despeicher und Backhaus. Die Türe öffnen sich nach einer Seitenlaube, die von gedrechslerten Holzsäulen unterstüzt ist (Abb. 38.). In dem Speicher stehen zwei räumigen Getreidekasten für Weizen, bzw. Hafer und Gerste. Kornfässer, Maßgeräte, verschiedene Handgeräte lagern auch hier. Mehlsäcke reihen sich vor den Getreidekasten. Da man für die Schweine und Pferde viel Hafer brauchte, wurde auch im Dachraum der Kammer Hafer direkt am Boden in Fächern gelagert. Der andere Raum des Baues, das Backhaus wurde Ende des 19. Jahrhunderts ausgestaltet, um den Backofen, der früher in der Küche stand, aufzunehmen. Die Absonderung erfolgte mit Lehmziegeln. Der flache Backofen für 6 Brote befindet sich in der Mitte des Raumes. Der Schornstein über dem Ofenloch ist geflochten. Geräte zur Heizung, zum Brot­backen und Dörren vom Obst finden sich in dem Raum. Der dreizellige Schweinestall (3-7) durfte durch Umgestaltung einer Getrei­dekammer am Ende des 19. Jahrhunderts einstanden, noch zur Zeit der Eichelmast. In einem Schuppen direkt am Stall werden Wirtschaftsgeräte, der Wagen, der Pflug, die Egge gelagert (Abb. 39.). 51

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