Cseri Miklós, Tárnoki Judit szerk.: Népi építészet a Kárpát-medencében a honfoglalástól a 18. századig - A 2001. október 9-10-én Szolnokon megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Szolnok: Szabadtéri Néprajzi Múzeum; Szolnoki Damjanich János, 2001)

PÖLÖS Andrea: Építőáldozatok

Bauopfer ANDREA PÖLÖS Bauopfer ersetzen das ursprüngliche Menschenopfer. Dazu geeignet sind ein Teil des menschlichen Körpers, wie z.B. Haare oder Nägel, oder Tiere, oder tierische Teile, wie auch das Ei. Von den Tieren wurden vor allem Hunde und Katzen, aber vom Geflügel nur Hennen geopfert. Anstelle des Menschen konnte sein mit einem Stab abgemessener Schatten eingemauert werden. Von der ungarischen Literatur kennen wir die Ballade .Kőmives Kelemenné', in der das Thema verarbeitet ist, dass für das Bestehen von großen Bauten, Burgen Menschenopfer notwendig sei. Die Ballade ist auf dem ganzen Balkan, in Rumänien, Griechenland und Bulgarien bekannt, aber weitere Varianten sind auch bei den Votjaken und im Kaukasus verbreitet. Archäologische Daten weisen das Vorhandensein des Bauopfers nach. In Ungarn haben wir in mehreren Siedlungen aus der Arpadenzeit solche gefunden, trotz der christlichen Religion. Das erste Bauopfer hat István MÉRI gefunden. Ich konnte Bauopfer bei meinen Ausgrabungen im Dorf Szentjakabfalva unter dem Stadtteil Budaújlak in mehreren Häusern identifizieren. In jedem Fall haben wir diese in der südwestlichen Ecke gefunden. Ethnographische Angaben erlauben bezüglich Himmelsrichtung auch Schlußfolgerungen. Die benützten Gefäße waren weiße Töpfe mit Spirallinien. In einem Haus fanden wir ein österreichisches Gefäß mit eingeprägtem Muster aus dem 12. Jahrhundert, darin war ein Ei. In einem anderem Haus lag im weißen Topf eine junge Henne. Im dritten Haus kam auch ein weißer Topf zum Vorschein, den wir auf das 13. Jahrhundert datieren. In diesem Haus war der gegrabene Teil des Hauses mit Brettern verschalt. Zwischen der Verschalung und der Erde wurde gelber Lehm eingefüllt. Bauopfer bestehen bis heute, zwar in verwandelter Form.

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