Cseri Miklós, Tárnoki Judit szerk.: Népi építészet a Kárpát-medencében a honfoglalástól a 18. századig - A 2001. október 9-10-én Szolnokon megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Szolnok: Szabadtéri Néprajzi Múzeum; Szolnoki Damjanich János, 2001)

BELÉNYESSI Károly: Templom körüli erődítés Balatonszárszó határában

IRODALOM ERDÉLYI László 1902 A Pannonhalmi Szent Benedek-rend története I. Budapest 1906 A Pannonhalmi Szent Benedek-rend története IV. Budapest 1908 A Pannonhalmi Szent Benedek-rend története X. Budapest GYÖNGYÖSSY János 1995 Székelyföldi vártemplomok. Tájak-Korok-Múzeumok Könyvtára 5. Budapest JUDITH Oexle 1997 Aus der Luft Bilder unserer Geschichte. Luftbildarchäologie in Zentraleuropa. Dresden KISS Lajos 1988 Földrajzi nevek etimológiai szótára /-//. Budapest KUMOROVITZ L. Bernát 1953 Veszprémi Regeszták (1301-1387). Budapest WENCEL Gusztáv 1867 Árpád kori Új Okmánytár VI. Pest Befestigung um die Kirche herum in der Flur von Balatonszárszó KÁROLY BELÉNYESSI Im September 2000 begann das Archäologische Institut der Ungarischen Wissenschaftlichen Akademie (MTA) in Zusammenarbeit mit der Direktion von Museen im Komitat Somogy die archäologische Erschließung des geplanten Autobahnkreuzes südlich von Balatonszárszó. Die wichtigste Aufgabe der Ausgrabungen war die Erforschung der bereits bekannten Kirche, bzw. des Friedhofes des mittelalterlichen Dorfes Szárszó, die jetzt beim Autobahnbau betroffen sind. Die Ergebnisse waren verblüffend. Ein 4—5 m breiter und fast 2 m tiefer Graben umgab die Kirche, der an der Innenseite wahrscheinlich von einem Wall begleitet war. Innerhalb dieses geschlossenen Geländes haben wir außer den 765 Gräbern einen Siedlungsteil freigelegt. Dieser bestand aus in einem regelmäßigen System dicht nebeneinander gebauten Gebäuden und einer großen Anzahl Gruben. Um die Kirche herum standen auf der uns bekannten Seite 15 Gerüstbauten mit lehmbeworfenen Wänden aus dem 14.-15. Jahrhundert. Ein deutlicher Unterschied läßt sich zwischen den Wohnhäusern und den Wirtschaftsbauten (Keller, Ställe) machen. Diese bildeten eine Gruppe an der mehr geschützten südlichen Seite. Die provisorischen Behausungen folgen der Linie des Grabens an der nordöstlichen Seite. Demzufolge kann das umgrenzte Gebiet als Zufluchtsstätte der Dorfbewohner gedeutet werden, die sie für sich selber errichtet hatten, wo sie ihre Güter gespeichert und im Fall von Gefahr angesammelt hatten und wo sie sich verteidigen konnten. In der unmittelbaren Umgebung der mittelalterlichen Kirche von Szárszó entstand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts eine Struktur, zwar nicht ohne Vorgeschichte in der Arpadenzeit, die was ihre Funktion betrifft, nicht beispiellos ist, in der Mitte des mittelalterlichen Ungarn jedoch als einzigartig gilt. Zahlreiche Fragen tauchten im Zusammenhang mit der Befestigung auf und wir hoffen, dass die weiteren Ausgrabungen diese mindestens zum Teil beantworten können.

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