Cseri Miklós, Kósa László, T. Bereczki Ibolya szerk.: Paraszti múlt és jelen az ezredfordulón - A Magyar Néprajzi Társaság 2000. október 10-12. között megrendezett néprajzi vándorgyűlésének előadásai (Szentendre: Szabadtéri Néprajzi Múzeum; Magyar Néprajzi Társaság, 2000)

KÖVECSES VARGA Etelka: A természetes környezet változásai Esztergomban és környékén a török kor után

Änderungen der natürlichen Umgebung in und um Esztergom nach der Türkenzeit ETELKA KÖVECSES VARGA Die Stadt Esztergom wurde im Jahr 1683 endgültig von der türkischen Besetzung befreit. Die Bevölkerung der Stadt erneuerte sich völlig in der nachfolgenden Zeit, die Umgebung wurde wieder bevölkert. Das Erzbistum und das Kapitel bereinigten ihre Besitzverhältnisse, es wurde mit der Neuorganisation des Lebens im Komitat begonnen. Diese Entwicklung wurde durch die Kämpfe des Rákóczi-Aufstandes (1703-1711) stark abgebremst. Am Ende des 17. Jahrhunderts basierte der Ackerbau auf freiem Besitztum. Die Waldnutzung und die Nutzbarmachung der Insel erfolgte auf die gleiche Weise. Einzig beim Weinbau können wir von festem Besitztum sprechen. Die Feldflur im Besitz der neu besiedelten Dörfer und der Städte wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch Flurbesichtigungen und Besitzstreite geklärt. Das größte Allodium entwickelte sich in Bajna, am Gut der Familie Sándor, wo die Wirtschaft auf Fronarbeit basierte. Die Bevölkerung lebte hauptsächlich aus Weinbau, Waldnutzung und Fuhrgeschäft, das die anderen beiden Tätigkeitsbereiche ergänzte. Ackerbau und Tierhaltung befriedigten nur den Grundbedarf, sie waren nie intensiv. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts wurde jedoch in der Umgebung intensiv Kalkstein abgebaut und in der zweiten Hälfte des selben Jahrhunderts begann die Industrialisierung. Als Folge entschied sich ein Großteil der Bevölkerung gegen die Landwirtschaft und neben der Vollzeitbeschäftigung übernahm er nur Lohnarbeit im Ackerbau. Aus der Analyse der Landkarten aus dem 19. Jahrhundert können wir folgern, dass in der Art und Weise, wie das Feld bestellt wurde, und in der Tierhaltung zahlreiche archaische Züge erhalten geblieben sind. Da die Arbeitskraft in den Steinbruch und in die Industrie strömte, verwilderten die verlassenen Felder. Trotzdem lassen sich Spuren des ursprünglichen Ackerbaus noch mancherorts entdecken.

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