Cseri Miklós szerk.: Dél-Dunántúl népi építészete - A Pécsváradon 1991. május 6-8 között megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Pécs: Szabadtéri Néprajzi Múzeum, Janus Pannonius Múzeum, 1991)

Hoffmann Tamás: "Felnémet ház" - "pannon ház" és vidéke

DAS "OBERDEUTSCHE HAUS", DAS "PANNONISCHE HAUS UND IHRE LANDSCHAFTEN Der Begriff der Hauslandschaft war ursprünglich mit dem Erbe der Sippenkultur verbunden: Wie kann vor anderthalb-zwei Jahrtausenden in Mittel- und Westeuropa das Wohnhaus ausgese­hen haben und loas rourdeon dessen Banneise bis zur industriellen Epoche überliefert? Der Begriff veränderte sich im Laufe seines mehr als hundertjährigen Gebrauchs mehrmals ­vor allem in der deutschen Wissenschaft. Hier erwies sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte die Arbeitsrichtung "historische Hausforschung" als fruchtbar. Die archäologischen Ausgrabun­gen, die dendochronologische Altersbestimmung der Baukonstruktionen, sowie die Klärung der sozialen Lage der Hausbewohner mit der Hilfe archivarischer Angaben erweiterten die Traditio­nen der Wissenschaft mit solchen neuen Kenntnissen, durch die eine ganz neue Disziplin entstan­den ist. Leider kann sich deren Einführung in die ungarische wissenschaftliche Praxis - vor allem wegen der hohen Forschungskosten - nur langsam durchsetzen. Daher muß man sich bei der Rekonstruktion der Wohnkultur und der Bautraditionen mit besse­ren oder ansprechenderen Vermutungen zufriedenstellen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Unter­suchung der Baukultur der kroatischen und ungarischen Dörfer nördlich (und südlich) der Drau. Hier war es gewohnt, nach Zsigmond Bátky die traditionellen Haustypen aus balkanischen Bei­spielen abzuleiten. In der Fachliteratur kann man also darüber lesen, daß der Prototyp dieser Wohnhäuser aus einem einzigen Raum bestand, in dem sich ein offener Feuerplatz befand, über dem man in Kesseln kochte und mit der Hilfe von Backglocken buck. István Tálasi stellte in seinen Anfang der 1950er Jahre gehaltenen Vorlesungen diese Erklärung in Frage. Er behauptete, daß die bennanten Wohnhäuser mit denen auf der Ungarischen Tiefe­bene verwandt seien, hinsichtlich ihrer Raumeinteilung und ihrer funktionellen Einteilung, und hielt es für möglich, daß diese sich gleichzeitig oder infolge der Erwerbung deren Bauerfahrungen vom 16. Jahrhundert an verbreiteten. In diesen Häusern befindet sich eine Stube, sie wird mit Kachelofen beheizt und es wird in der Küche gekocht. Der Autor dieser Studie bestätigt Tálasis Vermutung und weist die Berechtigtheit der balka­nischen Beziehung zurück. Er meint, daß in den Gegenden südlich und nördlich der Drau die kräftige Entwicklung der Marktflecken die Errichtung von Stubenhäusern ermöglichte, deren Vorbilder auf der Tiefebene, im Wiener Becken, sowie im Tschechischen und Böhmischen Bec­ken zu finden sind, geschweige denn von den süddeutschen Beispielen. Der wirtschaftliche Rückfall im 16-17. Jahrhundert und der demographische Abbau (mit der türkischen Herrschaft in Vebindung) schufen eine neue Situtation: der Lebensstandard fiel zurück oder stagnierte bestenfalls. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung im 18. Jahrhundert, der fast überall in Mitteleuropa zur Geltung kam, wurden die Dörfer umgebaut und die Bauherren riefen die Traditionen des Mittelalters wach. Natürlich war ein Teil der Einsiedler balkanische Serben und vor allem Kroaten, die vieles von ihrer Bau- und Wohnkultur mit sich brachten. Entscheidend war aber, daß sie die örtlichen Traditionen jener Hauskultur übernahmen und weiterentwickelten, die den Hausbewohnern beidseitig entlang der Drau vom Mittelalter an einen neuen Lebensstil sicherte - unabhängig von ihrer sprachlichen und ethnischen Zugehörigkeit.

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