BALOGH LÁSZLÓ (Kiállítási katalógusok - Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2005)

M For a long time, László Balogh's oeuvre has belonged to the classics of constructive painting in Szentendre due to the con­sequent faithfulness to its inner artistic shaping. We know well his compositions of emblematic consciousness, built from dynamic connections of colours and shapes. For a better understanding, it is necessary and it is worth to follow-up step by step the inner moves of the compositions showing a more and more clear visual shaping. Where do we discover the particularly lively, individual character of László Balogh's oeuvre? The tightly cut space in the pictures, similar to a motionless water surface, the undulating forms alongside supple outlines suggest a monumental scale. The playful arabesque of shapes, hardly touching each other, the hardly perceptible moves as well as every detail refer to the whole picture, to the harmonious unity of the composition. Every shape can be determined only in its relation to the other. Approaching shapes, Touch, Struggle - the titles suggest that this attention embracing even the smallest quiver considers the smallest change itself as important. We have the impression that happenings of vital importance in our lives - inconspicuous at the first look - are brought into focus in the paintings. The known and the seen reality appear simultaneously in the lively field of waves of moving outlines and the special resonance of interferences creates new relations of colours and shapes. At the same time, the constructive and the organic approach co-existence peacefully. The basic motives of the pictures might be embracing persons waiting in silence or cuddling houses of a small town, or even abstract forms, we always see breathing shapes. In this regard, the painter is not shy to use daring contrasts of colours. In the field of vibrating colour borders the struggle is almost tangible. Every shade of colour exists only in the interdependence of the neighbouring field of colours. The basic motives of the compositions born out of a long maturing process are ordered with the progression of time in a tighter and more concentrated visual rhythm. As the painter says: "I like to force the motives on two shoulders." The disciplined com­posing built on classical harmony is accompanied by an interpretation of almost over-simplified elegance. Andrea Verba • Mit seinem malerischen Lebenswerk, das mit einer ständigen Treue zur inneren Formbildung beharrlich seine eigenen Wege geht, gehört László Balogh seit geraumer Zeit zu den Klassikern der konstruktiven Malerei in Szentendre. Wir kennen wohl seine emblematisch bündigen Kompositionen, die aus dynamischen Verbindungen von einzigartigen Farben und Formen bestehen. Um diese jedoch tiefgehend zu begreifen, ist es unentbehrlich, aber auch der Mühe wert, die inneren Verschiebungen der Kompositionen zu verfolgen, die gleichzeitig eine immer klarere bildhafte Gestaltung aufweisen. Worin entdecken wir den einzigartig lebendigen, individuellen Charakter der Kunstwerke László Baloghs? Die, einem glatten Wasserspiegel ähnlichen, eng bemessenen Räume in den Bildern, die den wendigen Konturen entlang weiterwellenden Formen lassen monumentale Maßstäbe erahnen. Die spielerischen Arabesken der einander kaum berührenden Formen, die kaum spür­baren, winzig kleinen Verschiebungen, jedes Detail deutet auf das Ganze: auf die harmonische Einheit der Komposition. Hier lässt sich jede Form nur in ihrem Verhältnis zur anderen bestimmen. Sich nähernde Formen, Berührung, Kampf schon beim Lesen dieser Titel ist es bereits eindeutig, sichtbar dass die, selbst die kleinste Regung nicht unbeachtet lassende Aufmerksamkeit, sogar die geringste Änderungais bedeutend erachtet. Anders ausgedrückt haben wir den Eindruck, dass im Mittelpunkt der Bilder lebenswichtige Ereignisse unseres Lebens stehen, die wir jedoch auf den ersten Blick kaum bemerken. Im lebendigen Wellenraum der sich verschiebenden Konturen sind die gekannte und die gesehene Wirklichkeit gleichzeitig präsent und durch die besondere Resonanz der gegenseitigen Einwirkungen entstehen neue Form- und Farbenverhältnisse. Die konstruktive und die organische Betrachtungsweise leben dabei friedlich zusammen. Auch wenn die Grundmotive des Bildes zueinander neigende, still wartende Gestalten, sich aneinander schmiegende Häuser einer Kleinstadt, oder sogar abstrakte Formen sind, können wir stets von sozusagen atmenden Formen sprechen. In dieser Hinsicht scheut sich der Künstler nicht linmal vor gewagten Farbkon­trasten. Im Kraftfeld der vibrierenden Farbgrenzen ist der Kampf sozusagen abtastbar. Jede Farbennuance ergänzt die Farben der benachbarten Darstellung. Die Grundmotive der als Ergebnis eines langen Reifungsprozesses entstandenen Kompositionen ordnen sich mit der Zeit in immer mehr konzentrierten und immer mehr gestrafften Bilderrhythmen. Wie der Maler sagt: „Ich zwinge die Motive gerne auf beide Schultern". Das disziplinierte, auf klassischen Proportionen ruhende Komponieren ist mit einer wortkargen Vortragsweise von einer manchmal fast dürren Eleganz gepaart. Andrea Verba 3

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