Cseri Miklós - Bereczki Ibolya (szerk.): Ház és Ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 24. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2012)
Zusammenfassung
Die Landschaftsnützung der Gemeinde und ihrer Umgebung weist einen besonderen Bogen auf. Die Ackerbau-Viehzucht-Tätigkeiten auf den Rodungen, die im Frühmittelalter entwaldet wurden, wurden nach dem zweiten Weltkrieg zurückgedrängt und dann völlig eingestellt; der Wald erobert wieder die früher bebauten Ackerfelder. Durch das Zustandekommen des Nationalparks Aggtelek verbreitet sich als neues Element der Landschaftsnützung die Verwaltung mit Naturschutzzwecken. Das bedeutet neben dem Aufrechterhalten von Habitatsstrukturen auch bereits eine Habitatsrehabilitation. Wir kennen die erste detaillierte Beschreibung von Jósvafő aus einer kirchlichen Urkunde vom Ende des 14. Jahrhunderts. Damals lebten hier fast 200 Menschen. Durch die Ausnutzung der Naturgegebenheiten wurden hier bereits drei Mühlen betätigt, unter denen diente einer als Hammerwerk zur Eisenverarbeitung. Seine turmlose Kirche vereint die reformierte Kirchgemeinde seit der Zeit der Konsolidierung der Reformation am Ende des 1 6. Jahrhunderts. Bis zum Ende des 1 8. Jahrhunderts wurde die Grundfläche der Kirche verdoppelt, was einen bedeutenden Zuwachs der Bevölkerung zeigt. Das 19. Jahrhundert brachte wesentliche Änderungen in der Zusammensetzung der Bevölkerung: ein Teil der Einwohner wanderte - mit der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Amerika aus. Gleichzeitig begann eine bedeutende jüdische Migration aus Oberungarn und so entstand in Jósvafő eine jüdische Gemeinde von besonderer Zusammensetzung. Diese jüdische Gemeinde verschwand völlig als Folge des Holocaust, heute erinnert uns an die ehmaligen jüdischen Bewohnern nur noch ein kleiner Freidhof.. An den lokalen Kämpfen des zweiten Weltkrieges haben rumänische Truppen als Verbündete der Roten Armee teilgenommen. Die allmähliche Entvölkerung der Gemeinde hatte mehrere Gründe: der Absaugeffekt der "sozialistischen Industrialisierung", die Verunmöglichung der privaten Landwirtschaft und die erfolglosen Versuche der Organisation von LPGs. Eine positive Auswirkung auf die Lebensumstände der hiesigen Bevölkerung stellte hingegen der auf den Besuch der Höhlen basierende Fremdenverkehr von nationaler Bedeutung dar. Bis Ende der 80er Jahre erfreuten sie sich einer Besucherzahl von beinah 200 000. Die Erschaffung der Bedingungen der Höhlentherapie aufgrund der Heilkraft der Höhlenluft sowie des darauf bauenden Heiltourismus sicherte mehreren Familien ergänzendes Einkommen. Diese Kapazitäten sind jedoch seit der sog. Wende unausgenutzt und auch die Zahl der Höhlenbesucher ist auf die Hälfte gesunken. Jósvafő erscheint auf Landkarten ab dem 1 8. Jahrhundert, die militärischen Vermessungen sind auf den Blättern I., II. und III. dargestellt. Sie liefern Beweis dafür, dass die Anordnung der Strassen seitdem keinen wesentlichen Änderungen unterlag. Davon zeugt auch die detaillierte Katasterkarte vom Jahr 1 868. Eine bedeutende Änderung erfolgte erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert, als die "neue Reihe" von Familienhäusern mit regelmäßiger Straßenanordnung im früheren Gartenbau-Viertel errichtet wurde. Als Folge blieb das "Altdorf" fast unberührt. Den Entstehungsort der Gemeinde Jósvafő hat die besondere Raumformation bestimmt, die am Schnittpunkt des Jósva-Tales und der ins Talende ablaufenden Täler entstanden ist. Das Talende lässt sich mit einer offenen Hand vergleichen, die Täler schließen sich wie Finger an, und Quellen entspringen in den an ihrem Ende versteckten Höhlen. Keine dieser Höhlen (Baradla, Béke-, Vass Imre-, Kossuth-Höhle) war vor dem Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt; der Eingang der Baradla-Höhle in Jósvafő wurde erst 1928 in Form eines künstlichen Schachtes eröffnet. Die Siedlungsstruktur ist von Weilern (von Wasserläufen umgebenen Gebieten) und von Reihenstrassen an geraden Bachstrecken charakterisiert. Die von Szín nach Aggtelek führende öffentliche Strasse (unter Nr. 2603) ist heute die Petőfi Sándor Strasse, die parallel am die Wasserläufen bereits vereinigenden Jósva-Bach entlang in Richtung Osten läuft. Im Touristikmarketing wird das Jósva-Tal "Tal der Quellen und Höhlen" genannt. Schon der Name enthält das Wort Quelle (fő), d.h. Jósva-Quelle. Das Wasser der größeren Quellen diente zur Energieproduktion (Betrieb von Mühlen und Hammerwerke), während die kleineren Quellen Trinkwasser für Mensch und Tier lieferten. Die meist verzaubernde Quelle der Umgebung ist die LöfejQuelle (Pferdekopf-Quelle) in einer Höhe von 425 m über Meeresspiegel, dessen periodische Ausbrüche schon den Dichter Mihály Tompa inspirierten. Bedingung der Quellenwasser-Ausnutzung war die Zufuhr der Wassermenge zu den Wasserrädern der Mühlen in den Mühlengräben - das Niveau beim Austritt behaltend. Solche Mühlengräben finden wir überall in der Nähe von ehemaligen Mühlen (in den Jósva- und KecsőTälern), sowie in der Umgebung des Hammerwerkes (mit Wasser betriebene Schmiede) unter der Quelle Nagy-Tohonya. Wir wissen auch, wo früher die Hanfrösten waren. Die meisten befanden sich am Ende der Jósva- és KecsőTäler an der Dorfseite und dort, wo heute die "Neue Reihe" steht. Dies wurde damals "Csáté" genannt, damit auf den feuchten Boden hingewiesen, der sonst für nichts geeignet war. Die durchfließenden Bäche bedeuteten für Jósvafő das Leben, aber auch die größte Gefahrquelle. Die Wasserhöhe bei den häufigen Hochwassern erreichte oft das Mehrfache der normalen Höhe und es war unmöglich, solche Ubergangstellen zu errichten, die immer funktionsfähig geblieben wären. So mussten die Flussübergänge ständig unterhalten werden und bei Hochwasser war der Verkehr eingeschränkt. Die Katasterkarte aus dem Jahr 1 868 hielt genau fest, wo im 19. Jahrhundert die Strassen liefen, wo die Brücken I 14