Bereczki Ibolya - Cseri Miklós (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 22. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2010)
Szabó Zsuzsanna: A népi kultúra színrevitele a szabadtéri múzeumokban – Hagyomány, örökség és Skanzen
Zsuzsanna Szabó AUFFÜHRUNG DER VOLKSKULTUR IN DEN FREILICHTMUSEEN -TRADITION, ERBE UND SKANZEN Wir haben die Deutung der Tradition von der Strebung des Freilichtmussens abgeleitet, die die Vorstellung der Essenz des bäuerlichen Lebens zum Ziel hat. Wir haben die Verdichtung (Komprimierung) und Homogenisierung mit Hinsicht auf das Interieur und das Festival untersucht. Das Interieur versucht das Allgemeine an konkrete Individuen gebunden vorzustellen. Charakteristisches und Individuelles verschmelzen in den ohne Interpretierung gelassenen (in situ) Einrichtungen wie auch auf der Erzählebene (Ausstellungsführer). Während das Allgemeine die Kohärenz des Traditionbildes verstärkt, unterstützt das Individuelle die Legitimation der Ausstellung. Die Vorherrschung des Interieurs betont auf disproportionale Weise die "Welt drinnen", obwohl sich das bäuerliche Leben vor allem "draußen" abgespielt hat. Die auf den Horizont des Privatlebens beschränkte Vorstellung steht in Widerspruch mit der Abhängigkeit von der "äußeren Welt" (Krieg, Hungersnot, Epidemie, Feudallast, usw.). Die im Interieur herrschende Ordnung ist steril und schafft um die Gegenstände herum eine Aura, die den Besucher statt Deutung in Richtung Nostalgie lenkt. Die leer gelassenen Stuben verstärken den Eindruck des Lauerns, andererseits können die Assoziationen aus der eigenen Gegenwart des in der Deutung allein gelassenen Betrachters seine Eindrücke in Verbindung mit der Intimität irreführen. Das Phänomen der zur kanonisierten Tradition gebundenen aktuellen Wertkupplung deutet auf die weiteren Herausforderungen (20. Jahrhundert: Massenproduktion, von oben gesteuerte Bautätigkeit in den Dörfern) der Freilichtmuseen im Bereich der Forschung und Interpretation. Im Museum werden nämlich die vorgestellten Gebäude und Interieurs zu Denkmälern mit positivem Inhalt, die Bauer zu anonymen Helden. In der Ausstellung von versetzten Objekten sind das Wundern und die Bewunderung stärker als die Erinnerung, da der Geist des Ortes fehlt. Das Festival ist ein Beispiel für den Versuch, als das Lebendige unter den Gegenständen heraufbeschwört wird. Die Vergegenwärtigung teilt eine Rolle meistens der Folklore zu. Das Festival hat - im Gegensatz zur Ausstellung - mehrere Fokusse in Raum und Zeit, ermöglicht einen simultanen Empfang, und es ist vom sinnlichen Gesichtspunkt aus reicher an Impulsen. Am Beispiel des Osterfestes, des Problems vom Heiligen und Profanen haben wir geschildert, dass zwischen dem wirklichen Fest und seiner Museumsdarstellung, zwischen den Zielen (Kenntnisvermittlung aufgrund von Erlebnissen/religiöse Frömmigkeit) manchmal unüberbrückbare Widersprüche bestehen. In der Aufteilung von Zeit und Raum beim Festival kommt das Regieprinzip zur Geltung, als die wichtigsten Momente des traditionellen Osterfestes im Dorf aufgezeigt werden, wo im Interesse der Kohärenz des Osterfestes "im Laboratorium" die Zeit- und Raumstruktur der Ausstellung provisorisch aufgehoben werden muss. Die Vorführungen sind für den Museumsraum choreographierte, synthetisierte Adaptationen der Traditionen des Festes. Die Besucher verbringen Ostern im Skanzen mit einem Durst nach Authentizität des Festes. Das Museum gibt mit der Folklorisierung des Osterfestes eine Antwort auf den gesellschaftlichen Anspruch, die kulturellen Grundlagen der Identität zu erleben. 166