Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 20. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2007)

POZSONY FERENC: Az erdélyi magyar társadalom kutatásának eredményei

ERGEBNISSE DER FORSCHUNG IM BEREICH DER UNGARISCHEN GESELLSCHAFT IN SIEBENBÜRGEN Die politischen und Machtverhältnisse in Ungarn, die Qualität der Fachausbildung sowie die Entwicklung, Rückentwicklung und Entfaltung des institutionellen Hintergrundes bestimmten grundlegend die ethnografis­che Erforschung der ungarischen Gesellschaft in Rumänien in den vergangenen achtzig Jahren. Thematik, Terminologie und Forschungsmethodik der ungarischen sozialen Ethnografie in Siebenbürgen entwickelte sich relativ spät, erst in den Jahren zwis­chen den beiden Weltkriegen. Während die verschiedenen Gesellschaftswis­senschaften in West-Europa nach dem zweiten Weltkrieg einen schnellen Aufschwung erlebten, schwanden sie im von Stalin mit diktatorischen Mitteln regierten östlichen "roten Block" allmählich dahin. Die rumänische kommunistische Regierung entspannte temporär ihre aggressive, minderheiten­feindliche Politik erst zwischen den Jahren 1968-72. Dank dieser ideologischen Entspannung wurde zuerst die Soziologie anerkannt, dann wurden Soziolo­giestudien an der Universität erlaubt und sogar die Ausführung von neuren empirischen Forschungen genehmigt. Zu dieser Zeit wurde József Venczel reha­bilitiert. Leider dauerte diese Entspannung nur eine kurze Zeit, da Ceausescu im Jahr nach seinem Besuch in China im Jahr 1971 seine eigene ideologische Kulturrevolution in Rumänien eingeführt hatte. In diesem Sinne wurde zuerst die Zahl der Soziolo­giestudenten reduziert und ab 1977 wurde der Universitätsunterricht dieses Faches verboten. Während die rumänische kommunistische, totalitäre Macht am Ende der siebziger Jahre das Soziologiefach völlig liquidierte, verunmöglichte sie gleichzeitig die Publikation von ethnografischen Themen. Der haupt­sächlich aus Philologen bestehende Sozialeth­nografische Kreis unserer Zeit trug zur Erziehung einer neuen Forschergeneration bei. Diese Gruppierung förderte gleichzeitig die Entstehung und Entfaltung der anthropologischen Arbeitgruppe in Csíkszereda. Diese Generation gründete nach dem Jahr 1989 die Ethnografische Gesellschaft János Kriza und beteiligte sich aktiv in der Leitung der Bildungs- und Forsc­hungsprogramme des Ungarischen Ethnografie- und Anthropologielehrstuhls in Kolozsvár, sowie in der Professionalisierung der siebenbürgischen ungarischen aber auch der rumänischen Ethnografiewissenschaft. Die verschiedenen Gesellschaftswissenschaften (wie Anthropologie, Ethnografie, Soziologie, his­torische Anthropologie, usw.) wurden nach den Ereignissen im Jahr 1989 in Rumänien mehr und mehr institutionalisiert, Lehrstühle mit ihren Forsc­hungsgrundlagen wurden gegründet und sie veröf­fentlichten bemerkenswerte Fachpublikationen auf Ungarisch, Rumänisch und in anderen Sprachen. Diese Prozesse förderten im Bereich der Gesellsc­haftsforschungen die Spezialisierung, die Arbeitsteilung und den Wettbewerbgeist auf wirksame Weise. In den 1990er Jahren entfaltete sich in Siebenbürgen ein neues, vielseitiges wissenschaftliches Institu­tionssystem und Forschungsparadigma, die mit dem - in erster Linie ungarischen - aber auch mit dem rumänis­chen wissenschaftlichen Leben enge Beziehungen anknüpften. Im letzten Jahrzehnt konnten Forscher und Institutionen aus anderen Ländern an der Erforschung der dörflichen Gesellschaften in Siebenbürgen auf aktive Weise teilnehmen.

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