Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 20. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2007)

BALASSA M. IVÁN: Erdély a magyar szabadtéri muzeológiában

SIEBENBURGEN IN DER UNGARISCHEN MUSEOLOGIE DER FREILICHTMUSEEN Das Ungarische Freilichtmuseum in Szentendre hat sich während der ersten vierzig Jahre seines Bestehens dem Prinzip der "Lokalität" verpflichtet, d.h., es beab­sichtigte eine bestimmte geografische Einheit, namentlich Ungarn vorzustellen. Es ist eine Eigenart in der ungarischen Geschichte, dass der den Ersten Weltkrieg abschließende Friedensvertrag für Ungarn bloß ein Drittel seines früheren Territoriums belassen hatte. Zwei Drittel von Ungarns Territorium vergrößert das Gebiet der (mehrheitlich) neu entstandenen Nachbarstaaten, wo jedoch eine ethnisch ungarische Bevölkerung in bedeutender Größe lebt. Die meisten leben in Siebenbürgen, das Rumänien zugeteilt wurde. In Anbetracht der Tatsache, dass die Vorstellung dieser bedeutenden Bevölkerung mit der Methode der Freilichtmuseen aufgrund des Lokalitätsprinzips in den momentan zuständigen rumänischen Institutionen (Muzeul Satului - Bucure°ti, Muzeul etnografic al Transilvaniei Sectia ín är liber - Cluj-Napoca usw.) ziemlich lückenhaft ist, entschied sich das Museum in Szentendre eine Gebäudegruppe zu planen, wo Siebenbürgens ungarische Bevölkerung vertreten wird. Das erste Mal wurde ein Plan zur Vorstellung der Bevölkerung Siebenbürgens im Jahr 1910 ausgearbeitet. Der leitende Architekt der damaligen Zeit, eine hervor­ragende Persönlichkeit der ungarischen Baukunst der Sezession, Ede Toroezkai Wigand warf den Gedanken eines "Ethnografischen Museums der Sekler" in Marosvásárhely auf. Der außerordentlich moderne Plan wurde leider nicht verwirklicht. Früher, im Zeitalter der "Weltausstellungen" der Freilichtmuseen waren immer Gebäude aus Sie­benbürgen ausgestellt, so im Jahr 1873 an der Wiener Weltausstellung, im Jahr 1896 an der Millennium­sausstellung zur Ehre des tausendjährigen Bestehens des ungarischen Staates, natürlich jeweils als repräsentative Vertreter einer Region des Ungarischen Königreichs. Die ungarische Muséologie misst große Bedeutung einer 1885 in Budapest veranstalteten Ausstellung bei, wo ­quasi als Vorläufer der Freilichtmuseen - fünfzehn Bauemstuben eingerichtet wurden. Es stellte sich her­aus, dass sogar ein authentisches Bauernhaus ausgestellt wurde: dieses wurde in Marosvásárhely gefertigt und in abgebautem Zustand nach Budapest transportiert. Neben der Initiative von Toroezkai Wigand war zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch ein anderes Vorhaben. Es wurde die Errichtung eines Freilichtmuseums in Sepsiszentgyörgy aus verlegten Bauten geplant, der Ausbruch des Ersten Weltkriegs jedoch vereitelte die Absicht. In Siebenbürgen, das als Folge des den Ersten Weltkrieg abschließenden Friedensvertrags Teil von Rumänien wurde, war es zuerst in Kolozsvár geplant, ein Freilichtmuseum zu gründen. Die Ausführung der Pläne zog sich in die Länge, und als 1940 Siebenbürgens nördlicher Teil wieder Ungarn angeschlossen wurde, konnten nicht mehr als zwei Wohnhäuser und einige Wirtschaftsbauten aufgestellt werden. Der Gedanke eines Freilichtmuseums lebte auch in Sepsiszentgyörgy auf. Die Zeit war aber zu kurz und aus den geplanten mindestens drei Höfen konnte nur ein Wohnhaus verlegt werden und das Museum wurde im Jahr 1937 offiziell eröffnet. Károly Kós, der hervorra­gende Architekt der Zeit nahm den Entwurf des Gebäudes aus Csíkmenaság auf sich. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im erwähnten Freilichtmuseum von Kolozsvár ein vollständiger ungarischer Hof mit einem der ältesten erhalten gebliebenen Wohnhäusern (1678 - Kászonimpér) aufgestellt und in Bukarest vertritt eine Gebäudegruppe die Ungarn in Siebenbürgen. Im lokalen Freilicht­museum in Máramarossziget steht auch ein ungarisches Flaus. In Nagyszeben, in der Institution, wo volkstüm­liche Techniken zur Schau gestellt werden, wurde das Haus eines ungarischen Töpfers untergebracht. Dank kleineren, lokalen Unternehmen in Regionen mit ungarischer Bevölkerung wurden Gebäude in die Höfe von Museen oder in die Parkanlagen um die Museen herum (Székelykeresztúr, Csíkszereda) verlegt. Erwähnen­swert ist unter ihnen die Freilichtsammlung von Csemáton.

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