Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 20. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2007)

PALÁDI-KOVÁCS ATTILA: Erdély és a Partium néprajzi kutatásáról

ÜBER DIE ETHNOGRAFISCHE FORSCHUNG IN SIEBENBÜRGEN UND IM PARTIUM Dieser Überblick wurde zum Teil als Bestand­serhebung der Ergebnisse, zum Teil als mögliche Rich­tungsbestimmung der Fortsetzung geschrieben. Er ist in vier thematischen Einheiten gegliedert. Der erste Teil fugt die Arbeiten der letzten Jahrzehnte in die Geschichte der ethnografischen Forschung im 20. Jahrhundert ein. Er überblickt die wichtigsten aufeinander folgenden Perioden der ethnologischen, folkloristischen Aufdeckung Siebenbürgens zwischen den Jahren 1930-2000. Er macht darauf aufmerksam, dass über diese bedeutende europäis­che Region bereits zwischen den beiden Weltkriegen sehr bedeutende Essays und Kompendien verfasst waren. Vor allem sind die Studien von Károly VISKI, Zoltán SZILÁDY und Béla GUNDA aus Ungarn hervorzuheben, die den ethnografischen Charakter und Platz dieser Kulturprovinz auf der ethnografischen Landkarte des Kontinents präzisierten. Die bis heute lebenden sieben­bürgischen Traditionen - die in den Bereichen der Bau­kunst, Küche, Volksmusik, Volkstanz und Volksdichtung besonders auffallend sind - sind Zeugen des Zusammen­lebens mehrerer Nationen (ungarisch, deutsch, rumän­isch), ethnischer Gruppen und Diasporen (wie ruthenisch, griechisch, jüdisch, armenisch, bulgarisch, Zigeuner, usw.) und stellen den "Niederschlag" alter Zeiten dar. Die sich neu organisierende ungarische Forschung in der Periode zwischen 1955 und 1970 richtete ihr Streben auf die Aufdeckung und Veröffentlichung der Textfolklore und Volksmusik. In den 1970-80er Jahren bereicherte sie die ethnologische, folkloristische Forschung auch im the­matischen Bereich (z.B. Sammeln von Völkstänzen und Tanzhäuser), und sogar die Möglichkeiten der Veröffent­lichung wurden erweitert. Eine richtige Wende erfolgte im Jahrzehnt zwischen 1990-2000. Eine Reihe neuer Institutionen wurden gegründet (Universitätslehrstuhl, die Ethnografische Gesellschaft Kriza, das akademische Folklore-Institut, die Werkstatt der Kulturanthropologie) und die ethnologischen, folkloristischen Forschungen erhielten vermehrt die Unterstützung der Gesellschaft und der Verlagshäuser. Dank den neuen Werkstätten und Forschergruppierungen entstanden mehrere Zentren der ungarischen Ethnografieforschung in Rumänien. Die Forschung auf dem Gebiet der Ethnizität hat Boden gewonnen, und die Untersuchung der Traditionen ver­schiedener ethnischer Gruppen (wie der Zigeuner oder der Sachsen) wurde möglich. Die Aufdeckung der Moldau und der dortigen katholischen ungarischen Volkstradition erlebte einen neuen Aufschwung, und neue Kreise und Zonen innerhalb von Siebenbürgen wurden für die Ethnologie entdeckt. Die Mehrheit der ungarischen Forscher in Siebenbürgen beharrte auf dem ursprünglichen Gegenstand der Ethnografie, auf der Aufdeckung des Kulturerbe, des Gemeinschaftslebens, der Traditionen. Da diesen Bestrebungen erst die vergehende Zeit richtig einen Sinn gibt, bestimmt nicht die synchrone, sondern die diachrone Betrachtungsweise die Methode der Dokumentierung aber auch der Interpretierung. Die the­matische Erweiterung der ethnologischen Forschung bringt auch in Siebenbürgen mit sich, dass die Forscher ihre Aufmerksamkeit der Gruppen der Kleinbürger (Handwerker und Händler), der Industriearbeiter sowie der städtischen Bevölkerung zuwenden. Der Überblick wird mit der Aufzählung von aktuellen, konkreten Forschungsaufgaben abgeschlossen: erwähnt seien u.a. eine umfassende ethnografische Bibliografie über die Region, eine Erhebung in den großen Archiven vom Gesichtspunkt der Region aus, Errichtung von the­matischen Dateien, kollektive Feldforschung in den als "terra incognita" geltenden Mikroregionen, Unterstützung von vernachlässigten Themenkreisen, Organisierung von historisch-ethnologischen Konferenzen mit Einbeziehung von anderen Wissenschaften, Entwurf eines Kompen­diums, das das "Erbe von Siebenbürgen" umfassend vor­stellen soll, der Bedarf von vergleichenden Studien (cross­cultural studies), usw. Zum Schluss stellt der Autor fest, dass das "ungarische Erbe in Siebenbürgen" der besonderen Aufmerksamkeit wert ist - wie auch das rumänische und das sächsische Erbe - und seine Erforschung die effiziente Unterstützung der EU verdient. Es wäre wichtig, dass die Werte der Volkskunst und des Kulturerbe Siebenbürgens auch in Ausstellungen in Europas großen Kulturzentren präsent sind.

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