Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 20. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2007)

GAZDA KLÁRA: Nemzetiségi település a moldvai magyaroknál

Klára Gazda SIEDLUNGSFORM NACH SIPPEN BEI DER UNGARISCHEN BEVÖLKERUNG IN DER MOLDAU Die Studie sucht die Antwort auf folgende Frage: aus welchen historischen, juristischen und wirtsc­haftlichen Bedingungen folgt das Vorhandensein der Siedlungsform nach Sippen unter den Csángó in der Moldau, und in wie weit dies mit ethnischen Faktoren, bzw. mit aus Siebenbürgen mitgebrachten ungarischen Vorbildern zusammenhängt. Diese Siedlungsform ist bei jeder Csángó Mundartgruppe in der Moldau in den Dörfern mit der alten, geschlossenen und offenen Siedlungsform gle­ichermaßen anzutreffen, jedoch selten in den Dörfern, die die Behörden im 20. Jahrhundert schachbrettartig und mit kleiner Flur errichtet haben. Die Bewohner mit Freibauerstatus teilten das innere Gebiet und die Flur je nach Sippenabstammung auf, unabhängig vom Ethnikum. Henri H. STAHL war der Meinung, dass es sich um ein ziemlich jüngeres Phänomen handelt: Ahnen zu finden war erst nach dem freien Inbesitznehmen, bei der endgültigen Aufteilung der Flur wichtig, und der Wohnraum wurde unter den Sippen auch erst nachher verteilt. In den alten rumänischen Herrschaftsdörfern entwickelte sich eine ähnliche Siedlungsform überhaupt nicht, die Einwohner der Dörfer, die ursprünglich von freien Bauern - die später zu Leibeigenen wurden - bewohnt waren, konnten das System gegen Zehntenzahlung behalten. In den neu besiedelten Dörfern (slobosia) stand den fremden Einwohnern (unter ihnen den Ungarischen) genügend Boden zur Verfügung, den sie bei Steuerbegünstigung benutzen konnten, und damit waren die Bedingungen der Siedlungsform nach Sippen gegeben, wie auch im Fall der (Csángó-ungarischen) Salzbergwerksarbeiter, Weinbauer und-händler und Grenzsoldaten, die wegen ihrem Beruf schon mit Privilegien ausgestattet waren. Aufgrund von lokalen Sammlungen in Csángó­Dörfern und von anderen Quellen, unter ihnen in Fallstudien aufgrund von Ortsname- und Personennameanalysen illustriert der letzte Teil der Abhandlung die Praxis der Siedlungsform nach Sippe, mehr verbreitet in den ehemaligen Dörfern mit Freibauerstatus und weniger verbreitet in ihren Aussiedler-Dörfern und Nachfolgedörfern, in denen die Einwohner zu Leibeigenen wurden, bzw. ihre völlige Abwesenheit in der Umgebung von Großbojaren. Die Siedlungsform nach Sippe ist eine Siedlungsform, die sich unter den früheren Siedlungen der Csángó in Siebenbürgen, unter den ungarischen Adligen und unter den Seklern mit Mitteladelstatus ihren Ursprung bis zur Sippenorganisation zurückführen lässt. Insofern die Feststellung von Henri H. STAHL für die Rumänen richtig ist, ist dann diese Form bei ihnen eine spätere Übernahme. Unabhängig vom Ursprung und Alter des Vorbilds, setzt seine Verwirklichung in der Moldau bei beiden Ethnien wirtschaftliche-soziale Faktoren voraus.

Next

/
Oldalképek
Tartalom