Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 18. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2005)

KNÉZY JUDIT: Mediterrán kertek hatása a Kárpát-medencében. Kertépítés, táplálkozási hatások a 19. századig

EINFLUSS VON MEDITERRANEN GÄRTEN IM KARPATENBECKEN Der Aufsatz schreibt über die Bedeutung des aus Kleinasien über den Balkan führenden Handelsweges. Dieser trug zur Verbreitung der Kulturpflanzen und ihrer Varianten im Karpatenbecken seit der Jungsteinzeit bei. Die Ungarn übernahmen nach ihrer Landnahme im frühen Mittelalter die hier vorgefunde­nen Wirtschaftsbräuche, waren aber gleichzeitig offen für Einwirkungen aus Westeuropa. Vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert spielten die Neuerungen aus Italien - auf dem Gebiet der Architektur, der Gartenkultur und der Ernährung - eine immer größere Rolle. Szerémség (Syrmien) war seit Ende der Römerzeit bis zum Ende des Mittelalters eines der wichtigsten Gebiete, was die Wirtschaft, die Landwirtschaft und die Veredlung von neuen Pflanzen anbelangt. Nach der Eroberung der neuen Heimat haben die Ungarn von den Mönchen die entwickelteren Wirtschaftsmethoden über­nommen, die die archaischen Wirtschaftstraditionen bewahrt hatten. Die Klostergärten wurden nach den Moden der früheren Epochen angebaut und benützt. Am Anfang wurden diese Gärten von Obstbäumen umgeben, während der Heilpflanzengarten vom Gemüsegarten durch Blumen und Kräuterpflanzen getrennt wurde. Die Gärten des Königs, des Adels und des Oberpriestertums wurden im Zeitalter der Spätgotik und der Renaissance nach italienischen Vorbildern gestaltet, und zwar unter dem Einfluss von in Ungarn tätigen italienischen Gartenbaufachleuten, sowie von ihren ungarischen Schülern, die den Beruf in Italien gelernt hatten. Es bestanden verschiedenartige Nutzgärten und Ziergärten, und sogar die Fischweiher, die Weingärten sowie die Sport- und Jagdgebiete wur­den als Gärten angeschaut. Sigmund von Luxemburg, deutsch-römischer Kaiser und ungarischer König kom­binierte Elemente der Spätgotik und der Renaissance beim Anbau von königlichen Gärten. Die Gärten von Matthias Hunyadi waren in ganz Europa berühmt. Selbst sein Vater, der berühmte Türkenbezwinger stellte auf seinem Gut Gärtner und Winzer aus Ragusa an. Die vom Ausland empfangenen Bräuche wurden zum ungarischer Garten. Die italienis­chen Samen und Setzlinge, sowie der Bau von Treibhäusern wurden zu Mode, wie auch Pflanzen in Töpfe und Holzkisten zu setzen. In den Barockgärten waren auch Treibhäuser anzutreffen, die italienische Gärten heraufbeschwört hatten. Die italienische Gartenkultur veränderte nicht nur die Pflanzenwelt, sondern auch die Ernährungs­bräuche. Als Einwirkung der in Europa bekannten ital­ienischen Küche sind in Ungarn neue Speisen erschienen. Gekochte Nudel und Knödel, kochen und backen mit Öl und in Öl, Salate, neue Käse-, Gemüse­und Obstsorten, sowie Kräuter und Gewürze sind zum Bestandteil der ungarischen Küche geworden. Die Qualität der Ernährungskultur besserte sich auch mit der Verwendung von höheren Tischen, und mit der Benützung von separater Ausstattung beim Verzehr von verschiedenen Gängen.

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