Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 18. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2005)
JÉKELY BERTA: 20. századi falusi épületek műemlékvédelmi problémái
Berta Jékeíy DENKMALSCHUTZPROBLEME BEI DEN IM 20. JAHRHUNDERT ERRICHTETEN GEBÄUDEN IN DEN DÖRFERN Der Aufsatz wirft vom Gesichtspunkt des Denkmalschutzes aus einige Gedanken im Zusammenhang mit der Erhaltung der dörflichen Baukunst - nicht nur der der Standardhäuser - des 20. Jahrhunderts auf. Für den Denkmalschutz bedeuten die dörflichen Gebäude des 20. Jahrhunderts nicht darum Probleme, weil es unter ihnen Standardhäuser gibt, sondern, weil sie aus dem 20. Jahrhundert stammen: einen Beweis dafür liefert die geringe Zahl der volkstümlichen Baudenkmäler im Denkmalbestand des 20. Jahrhunderts. Das Interesse des Denkmalschutzes für volkstümliche Baudenkmäler galt bis zu unseren Tagen den archaischen Bauten; die Erhaltung der vor dem 20. Jahrhundert gebauten dörflichen Wohnhäuser erfolgte in erster Linie für Museumszwecke, so liefen bis jetzt der Denkmalschutz für volkstümliche Baudenkmäler und die ethnographische Muséologie parallel miteinander. Der Aufsatz untersucht, welche Gesichtspunkte und Methoden für den Denkmalschutz der dörflichen Bauten des 20. Jahrhunderts unter Beachtung der Zielsetzungen des Denkmalschutzes anzuwenden sind. 1. Einheitliche, fachliche Anschauung Eine einheitlich aufgefasste Arbeitsweise wurde in der Bestandesaufnahme der Denkmäler eingeführt: sie umfasst die ganze Siedlung, und als Ergebnis rücken auch solche Bauten im Grenzgebiet des Denkmalschutzes und des Schutzes der volkstümlichen Baudenkmäler ins Blickfeld des Berufes, die bis jetzt außer acht gelassen wurden (vor allem die dörfliche Baukunst nach bürgerlichen Modellen sowie die der Einwohner der Marktflecken). 2. Die zeitlichen Grenzen des Schutzes, die Periodisierung. Die ethnographische Fachliteratur bestimmt die Zeitgrenze der Verbürgerlichung im Bereich der Volksbaukunst bis zu Beginn des I. Weltkrieges. Die Forschungen des Autors im Komitat Tolna jedoch weisen eine Verbürgerlichung in großem Ausmaß in den Jahren 1920-1940 nach. Dies ist die Folge der Bautätigkeit der aus Amerika heimgekehrten Auswanderer, sowie der Wirtschaftskonjunktur vor dem II. Weltkrieg. Die Jahre 1950 bedeuten einen Wendepunkt in der Dorfbaukunst; nach dieser Zeit können wir wirklich von einer Periode der Vereinheitlichung sprechen, auch wenn dabei gewisse landschaftliche oder lokale Unterschiede zu beobachten sind. Die zu dieser Zeit gebauten Würfelhäuser können vielleicht in einigen Jahren in den Interessenkreis des Denkmalschutzes rücken. Die zu schützenden Werte. Was für Gesichtspunkte sollen bei der Selektion der Dorfgebäude des 20. Jahrhunderts gelten, wo die typischen Bauten, eventuell die Standardhäuser entscheidend sind? Der Autor ist von der Meinung, dass es keine Wertkategorie zu bestimmen sei, die erlauben würde, je Dorf ein Gebäude von den typischen Bauten auszuwählen, das des Denkmalschutzes wert sei. Den Hauptwert dieser Bauten stellen gerade ihr noch heute existierender Standort in ihrer Umgebung und der in diesem bestehende Mehrwert, und daher sollen die noch vielerorts gefundenen einheitlichen Straßenreihen, Siedlungsteile und die die breiteren Zusammenhänge der Dorfbaukunst aufweisenden Einheiten für den Denkmalschutz als Grundlage dienen. Ausmaß des Schutzes. Die im 20. Jahrhundert errichteten Dorfbauten sind geeignet, die modernen Ansprüchen zu befriedigen, daher können sie in größerer Anzahl erhalten werden, was demzufolge auch ermöglicht, dass sich der Denkmalschutz für volkstümliche Denkmäler von der ethnographischen Muséologie trennt, und sich hauptsächlich auf die Erhaltung der gebauten Umgebung und des Bauerbes konzentriert. Dank der Erhaltung von größeren Einheiten können diese nicht nur im Raum (Hofanordnung, Straßenbild, Siedlungsstruktur), sondern auch in Zeit und in gesellschaftlicher Situation wahrgenommen werden. Das auf diese Weise bewahrte Denkmalmaterial der Dorfbaukunst würde nicht das bisherige statische, sondern ein dynamisches, lebhaftes Bild der bäuerlichen Kultur bieten. All das entspricht der heutigen Haupttendenz innerhalb des Denkmalschutzes, die der Begriff des integrierten Schutzes im Siedlungsmaß bezeichnet. Innerhalb dieser Tendenz wendet sich der Beruf den größeren, komplexeren Einheiten nicht nur in räumlicher, sondern auch in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht zu.