Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 16. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2003)

SZENDRŐDINÉ GOMBÁS ÁGNES: Egy 19. századi debreceni típusú láda restaurálása

Ágnes, Szendrődiné Gombás RESTAURIERUNG EINER TRUHE VOM 'DEBRECEN TYP' AUS DEM 19. JAHRHUNDERT Die Autorin hat als Diplomarbeit im Fach Gegenstandrestaurierung der Universität für Bildende Künste eine Brauttruhe vom 'Debrecen Typ' aus dem 19. Jahrhundert restauriert. Bei der Planung der Arbeitsprozesse achtete sie besonders auf die Tatsache, dass der Gegenstand als Einrichtungsstück in einem einheitlichen Interieur einer Wohnstube ausgestellt wird, wo die Umweltverhältnisse ungünstig sind. Vor der Arbeit sammelte sie die charakteristischen Daten des Objektes, und führte eine gründliche Zustandsermessung durch. UV- und infrarote Aufnahmen wurden von den Farbschichten unter der Bemalung gemacht und das genaue Herstellungsdatum der Truhe, sowie der Name des ersten Besitzers wurden festgestellt. Mit diesen neuen Informationen gewappnet konnte sie die etwa hundertjährige Geschichte der Truhe, von der Familiengeschichte her, verfolgen. Bei der Untersuchung der kulturhistorischen Belange bot sie einen Überblick über die Hauptmerkmale des Möbelherstellungszentrums in Debrecen. Parallel dazu führte sie die vergleichende Forschung der zur Restaurierung nötigen Analogien aus. Bei der Untersuchung des Materials konnte sie feststellen, dass die Verzierung unmittelbar auf das Holz bemalt wurde. Wissenschaftliche Analysen ermittelten, was für Farben und mit welchen Bindematerialien angewendet wurden. Aufgrund dieser Ergebnisse arbeitete sie den Restaurier­ungsplan aus, der mehrere Alternativen für Änderungsmöglichkeiten beinhaltete. Sie begann die Arbeit mit der Bindung der abblät­ternden Farbschichten, danach entfernte sie die Verschmutzungen und die Übermalungen von der Oberfläche. Der Reinigungsprozess bedarf größter Vorsicht, da die ursprüngliche Schicht unbekannt war. Die Reinigung des verfärbten grünen Blattmotivs bedeutete weitere Probleme, da es sogar bei dem größten Sorgfalt, zusammen mit der übermalten braunen Farbenschicht von der Oberfläche verschwand. Daher konnte die Zeichnung der Blätter nur ohne weitere Reinigung bewahrt werden, was wegen der Interpretierbarkeit des Motivs notwendig war. Als nächster Schritt folgten die Stärkung der Konstruktion der Truhe, sowie das Ersetzen der fehlenden Teile. Da die Truhe als Einrichtungsstück fungieren und mechanischer Belastung ausgesetzt werden sollte, wurden die fehlenden Teile aus einem dem Original entsprechenden Holz gefertigt. Das durch Insekte geschwächte Holzmaterial wurde nach mehrtägiger Behandlung wieder hart. Ein wichtiger Gesichtspunkt war das ästhetische Aussehen des Gegenstands, daher benützte die Autorin eine passende Retusche, wobei sie die Zeichen der Abnützung beibehalten hat. Zum Schluss desinfizierte sie die Truhe mit Gas, wodurch sie gegen Pilz und Insekte einen komplexen Schutz erhielt. Bei der Restaurierung strebte sie danach, die Gesichtspunkte der Reversibilität vor Augen zuhalten, die auf der Truhe gefunden Informationen zu bewahren, und eine genaue, zeitbeständige Dokumentation über alle Details der Restaurierung zu erstellen.

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