Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 15. (Tanulmányok Füzes Endre 70. születésnapja alkalmából. Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2002)
SABJÁN TIBOR: Mászókémény, vindófli, kamin
Tibor Sabján OFEN MIT "BESTEIGBAREM SCHORNSTEIN" Der Autor schildert in seinem Aufsatz einen der begangenen Wege, wie die Küchen der Bauer entraucht und modernisiert wurden. Die Häuser, die früher mit einer Rauchküche oder mit einer Küche mit freiem Rauchfang ausgestattet waren, wurden ab 1870-80 mit einem Schornstein versehen. Zu diesen geräumigen Schornsteinen (es war möglich, in ihr Inneres hineinzukriechen und Fleisch zum Räuchern aufzuhängen) gehörten jeweils Ofen, Kesselofen und Sparherd, alle mit einem geschlossenen Rauchableitungssystem versehen. Ihre Vorläufer sind in bürgerlichen und städtischen Wohnungen ab 1850 nachweisbar. Wir unterscheiden vier großregionalen Typen der Küchen mit geschlossenem Schornstein bei den ungarischen Bauernhäusern. In der Region Kisalföld und in Nordwest-Ungarn befindet sich der Backofen unter dem breiten Schornstein in der Ecke der Küche. Der größere Sparherd mit mehreren Backröhren und Wasserkessel sowie der Kesselofen wurden eng an den Schornstein gebaut. Der Schornstein konnte von der Seite her, neben dem Kesselofen oder von vorne, über der Ofentür betreten werden. Im westlichen Teil von Nordungarn wurden einfachere Varianten dieses Typs gefertigt. (Abb. 1.-4.) In WestTransdanubien wurden Schornsteine neben die Stubenwand, in die Mitte der Wand gebaut. Darunter befindet sich der Kesselofen mit Rauchzug und die Öffnung zum Hineinkriechen ist über dem Kesselofen. Der Backofen steht hinter dem Schornstein, in der Ecke der Küche. Sein vorderer Teil ist schräg gekappt. Der große Sparherd mit zwei Röhren und einem Wasserkessel daneben schmiegt sich der hinteren Wand an. Dieser Herdkomplex ist geweißelt oder gekachelt. Die Eisenbeschläge sind künstlerische Schlosserarbeiten, die innere Struktur ist mit einem komplizierten Reguliersystem ausgestattet (Abb. 5.-8.) Nördlich vom Balaton wurden die Feuerungsanlagen in prism aförmige Blöcke zusammengebaut. Der Schornstein ist an der Wand, seine Struktur kann jedoch unterschiedlich sein. Der Sparherd ragt in die Küche hinein, die Ofentür befindet sich unter dem Herd. Der Kesselofen ist auch Teil des Blocks und steht hinter dem Sparherd, vor der Hinterwand (Abb. 9.-12). Die Stubenöfen in der Großen Tiefebene dienten gleichermaßen zum Heizen und Backen, so konnte der geschlossene Küchenschornstein nur mit Beibehaltung dieser Vorrichtungen gebaut werden. Der Schornstein wurde vor die Öffnung des Stubenofens errichtet, der Ofen war vom Schornstein aus geheizt und versorgt. Der Sparherd wurde zu Beginn neben den Stubenofen gestellt, erst später war er in der Küche neben dem Schornstein untergebracht. Die Feuerbank vor dem Ofenkessel und vor der Heizöffnung des Backofens befindet sich innerhalb des Schornsteins (Abb. 13.-16.) Mit dem Erscheinen der rauchfreien Küchen erfolgt eine Änderung in der Wohnkultur: die Wohnküche ist entstanden, wo einige Familienmitglieder (meistens die Älteren) ihre Schlafstelle haben.