Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 12. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1998)

H. CSUKÁS GYÖRGYI: Balatoncsicsó épületei a 18. század közepén (Forráselemzés)

Györgyi H. Csukás DIE GEBÄUDE VON BALATONCSICSÓ IN DER MITTE DES 18. JAHRHUNDERTS (Quellenanalyse) Der Bischof Márton Padányi Biró zwang die reformierten und mehrheitlich kleinadligen Einwohner von Balatoncsicsó zur Umsiedlung und ließ in die ver­lassenen Häuser Katholiken einziehen. Das Schätzungs­protokoll gewehrt uns Einblick in den vollständigen Ge­bäudebestand des Dorfes zur Mitte des 18. Jahrhunderts und enthält außerdem Angaben über Größe und den Schätzungswert der von den Kleinadligen bestellten Äcker, sowie der Wiesen und Rodungen. Zwei Exemplare der Registrierungen sind auf lateinisch auf uns geblieben, die sich nicht völlig decken. Sie enthalten wertvolle Angaben über Baumaterial und Grundriss von den Bauten von 27 Bauernhöfen. Neben der Mehrheit von Häusern mit Flechtwerkwand kommen auch Blockhäuser vor und das Baumaterial Stein war bereits in Verbreitung begriffen. Stein wurde vor allem beim Bau der Trennwand zwischen Stube und Küche benutzt, beziehungsweise beim Bau einer zweiten Stube, womit Holz- und Flechtwerkhäuser oft ergänzt wurden. Es gab nur ein einziges Steinhaus. Die Einteilung der Wohnhäuser weist große Vielfalt auf: unzählige Varianten sind vorzufinden, vom einräu­migen Rauchhaus bis zum Haus mit zwei Stuben und zwei Küchen. Häufig sind Häuser ohne Kammer oder Stall anzutreffen, wie es im Balaton-Oberland mit Weinbau später auch bezeichnend wird. Als archaische Form kommen noch Rauchhäuser ohne Stube vor. Im Dorf gab es keinen einzigen Schornstein; die Beschrei­bungen zeugen eher vorn Verschwinden des Rauchhauses und von der allgemeinen Verbreitung von Stuben mit Kachel, von Häusern mit Rauchküche. Von dieser Hinsicht scheint Balatoncsicsó rückständiger zu sein, als die kleinadligen Dörfer der Umgebung, wo in der Mitte des 18. Jahrhunderts bereits auch Häuser mit Schornstein und Keller standen. Gleichzeitig ist die relativ große Anzahl von Häusern mit zwei Stuben überraschend. Un­sere Quelle enthält leider keine Angaben über Wein­gärten, obwohl Weinbau in der Wirtschaft des Dorfes eine äußerst wichtige Rolle spielte. Da wir im Falle von Balatoncsicsó von Kontinuität während der Türkenzeit ausgehen dürfen, können wir voraussetzen, dass manche der im Jahre 1754 registri­erten Häuser noch im vorherigen Jahrhundert gebaut worden waren. Auf diese Weise verbinden sie das von spätmittelalterlichen archäologischen Aufdeckungen bekannt gewordene Material mit dem erhalten gebliebe­nen Material. Die Registrierung liefert im weiteren Beweis dafür, dass Steinbauten nicht als Folge des Einwohnerwechsels, d.h. mit der Einwanderung der deutschen Siedler erschienen sind. Steinbauten wurden aber immer mehr verbreitet nach dem Einwohnerwechsel als Folge des schnellen Bevölkerungszuwachses. Györgyi H. Csukás BUILDINGS OF BALATONCSICSÓ IN THE MIDDLE OF THE 18TH CENTURY (Analysis of sources) The bishop, Márton Padányi Biró forced the re­formed and mainly gentry inhabitants of Balatoncsicsó to settle elsewhere and he settled in the empty houses Catholics. The assessment protocol reveals the complete building stock of the village in the middle of the 18th century, furthermore, it provides data on the size and assessed value of the fields cultivated by the gentry, as well as of the meadows and cleared woodlands. Two copies of registers written in Latin remained up to this day, which are, however, not identical. They give valuable information on building material and ground plan of the buildings of 27 farmyards. Besides the major­ity of houses with twined wattle walls, we can find log houses too and the use of stone for buildings was spread­ing. Stone was used mainly for building a separating wall between kitchen and dwelling room or when adding

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