Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 8. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1992)

KNÉZY JUDIT: Kisnemesi bútor-jobbágyparaszti bútor a Dél-Dunántúlon (A 16. század végétől az 1850-es évekig)

Judit Knézy MÖBEL DES MITTLEREN ADELS UND DES BAUERNTUMS VOM ANGFANG DES 16., BIS ZUM ANFANG DES 19. JAHRHUNDERTS Die Studie wirft anhand der in Südtransdanubien vereinzelt aufgefundenen Burginventare aus dem 16., Jh., und der öfter gefundenen Aufzeichnungen über das Möbel aus der zweiten Hälfte des 18. und dem Anfang des 19. Jahrhunderts jene Mög­lichkeit auf, daß sich die Unterschiede zwischen dem Möbilar des Kleinadels und des Bauerntums in großen zügen umreißen ließen. So wird die Analyse einiger aus der Zeit der türken­herrschaft stammenden Burgingventare und Prozeßmateria­len, sowie einiger Prozeßunterlagen aus den späteren Zeiten vorgenommen, sowie die von Inventaren, von Lizitationsproto­kollen, Preislimitationen und von Dokumenten des Patrimoni­algerichts. Die Burginventare widerspiegeln zwar nicht die gewöhnli­chen Einrichtungsgegenstände der Wohnungen des Bauern­tums und des mittleren Adels, es werden nur die notwendigsten Einrichtungen zum Sitzen, Liegen und zur Lagerung und die Tische erwähnt, und das auch nur in großen Zügen. Höchstens das Zimmer des Kapitäns oder des Leiters der Meierei war etwas reicher eingerichtet. So wird im Inventar aus Zalaeger­szeg aus dem Jahr 1587 auch ein Geschirrschrank, eine Kredenz und ein runder Tisch registriert. Laut der von der Mitte des 18. Jahrhunderts stammenden Vermögensinventare des ärmeren mitteleren Adels sind der runde Tisch, das Himmelbett und der Geschirrschrank charak­teristische Gegenstände ihrer Wohnkultur, und die anspruchs­volleren Bettwäschestücke (Kissen- und Unterbettbezüge, mehrere Sorten von Laken) wie es bei den Bauern war, sowie die bei denen auch später nicht vorkommenden Steppdecken und Tischläufer. Bereits zu dieser Zeit mag die Eckbank-Ein­richtung bei den adeligen Familien unwichtig geworden sein, wahrscheinlich hatte diese nur noch bei den Angestellten und im Weinkeller eine Rolle. Bei den wohlhabenden Adeligen kommen Himmelbetten mit Vorhang, runde hohe und mehr­teilige Tische, Lederstühle, Kanapee, reich verziertes Servier­geschirr, an der Wand Waffen, familiäre und patriotische Ge­mälde, mehrere Uhrsorten, besondere Textilien vor. Unter den Einrichtungsgegenständen des mittleren Adels des 18-19. Jahr­hunderts kann man die Vorgänger oder Vorbilder bestimmter bäuerlichen Möbelstücke registrieren. Manche Möbelstücke wurden aber nie zu traditionellen Elementen der bäuerlichen Einrichtung (z. B. gedrechselte hohe Tische, Schreibtische, Le­derstühle, textilbezogene Stühle, aber auch das Himmelbett nicht), oder sie wurden von den Bauern verhältnismäßig spät übernommen, wie z. B. die stehenden Schränke oder die Kom­mode. Die Preislimitationen der Tischler liefern nur Teilinformati­onen (z. B. die aus dem Komitat Somogy aus den Jahren 1775, 1793) hielten nur bei manchen Möbelstücken (Bett, Stuhl, Wie­ge, Truhe) das Material fest, oder ob sie bemalt oder unbemalt, einfach oder reich verziert waren, und ob sie gesägt oder ged­rechselt wurden, gelegentlich auch den Eisenbeschlag, wenn sie deshalb einen anderen Preis hatten. Nur Ergänzungen aus anderen Quellen klären es auf, für welche Schichten sie gear­beitet haben. Die Wohnkultur der wohlhanbenden Handwerker (unter de­nen es viele Deutsche gab) war Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts mehr der des Gemeinadels ähnlich. Anhand der mit Jahreszahl versehenen Stücke im Komitat Somogy kann es festgestellt werden, daß am Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts schwarz gestrichenes Möbel vie­lenorts bei den Bewohnern des nördlichen Teiles des Komitates (Nagyberek in Nordsomogy) bekannt war, in den deutschen Dörfern des Komitates war hingegen blaues Möbel beliebt. Das äußere Somogy war hinsichtlich der bäuerlichen Wohnkultur (Textilkultur) weiter entwicklet als die westlichen und südli­chen Teile des Komitates. Es hat sich hier das sog. schöne Zimmer herausgebildet, d. h. die Häuser mit der Einteilung Stube-Küche-Stube haben sich allgemein verbreitet. Gezim­merte Truhen kommen nur in der Kammer vor, oder bei den sehr Armen in den Stuben, neben den allgemein verbreiteten gesägten Truhen kommen in den schönen Stuben die Kommo­den und die stehenden Schränke vor. Bemalte zweitürige Schränke hatten auch die deutschen Bewohner des Komitates, so kam ein solcher z. B. aus dem Häuslerdorf Ecseny mit der Jahreszahl 1833 vor. Die Ablösung der gezimmrten Truhe von der gesegten, be­malten Tischlertruhe vollzog sich im westlichen und südlichen Teil des Komitates in der Reformzeit. Das kann anhand der datierten Brauttruhen gut registriert werden, auf der Mehrheit der von Tischlern gemachten Truhen stehen Jahreszahlen zwi­schen 1830 und 1850, aber zur selben Zeit wurden auch gezim­merte Truhen datiert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Eckbank-Anordnung in den Bauernzimmern im ganzen Komitat Somogy charakteristisch.

Next

/
Oldalképek
Tartalom