Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 7. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1991)

BALASSA M. IVÁN: A Felföld magyar parasztságának tüzelőberendezése

Iván M. Balassa DÎE HEIZANLAGEN BEIM UNGARISCHEN BARERNTUM IM NORDÖSTLICHEN TEIL DES KARPATENBECKENS Den Heizanlagen wurde bei der Erforschung der volkstümlichen Architektur der ungarischen Bevölke­rung im nordöstlichen Teil des Karpatenbeckens schon immer eine große Bedeutung beigemessen. Das hatte mehrere Gründe, vor allem die Lehren, die von der eigenartigen Form, Funktion und der Benennung der einzelnen Teile der Feuerstätten gezogen werden kön­nen, und nicht zuletzt die Tatsache, daß sich deren Ent­wicklung fast vor unseren Augen abspielte. Ich selbst habe mich mit dieser Frage als mit einem Teil einer größeren Arbeit - die historische Entwicklung der Wohnhäuser in Nordungarn (z. Z. noch Manuskript) ­beschäftigt. Die Veröffentlichung meiner Forschungser­gebnisse hinsichtlich der Heizanlagen in einer gesonder­ten Studie war durch die Aktualität der Frage gerecht­fertigt. Zugleich bedeutet es eine Schwierigkeit für mich, daß ich die Erfahrungen auf diesem Gebiet nur hinweismäßig mit der Entwicklung der anderen, kausal eng verbundenen Elementen des Wohnhauses verbin­den kann. Eine skizzenartige Schilderung letzterer Mo­mente ist in zwei vor kurzem erschienenen Arbeiten von mir zu finden (BALASSA M. Iván, 1985; BALAS­SA M. Iván, 1989). Die Entwicklung der Heizanlagen beginnt auf dem untersuchten Gebiet bei einem flachen, eckigen, im ein­räumigen Gebäude neben der Tür angebrachten und zu der hin gerichteten Ofen. Das stimmt genau mit denje­nigen Bauten überrein, die wir von archäologischen Ausgrabungen in ganz Osteuropa aus dem 10-12. Jahr­hundert kennen. Als das Wohnhaus zweiräumig wurde - nach dem 12­13. Jahrhundert - und als die Gebäude vermutlich über­wiegend mit emporsteigenden Wänden erbaut wurden, wendete sich der Ofen mit dem Feuerungsloch zum Fenster/zu den Fenstern an der kürzeren Fassade des Hauses hin. Es kann heute noch nicht entschieden wer­den, wann sich die Schürebene vom Boden abhob. Ei­nige Fakten zeugen dafür, daß der Ofen manchenorts auf eine Bank aus Holz gestellt wurde. Zur-mindestens partiellen - Enträucherung des Wohnraumes bildeten sich im nordöstlichen Teil des Karpatenbeckens in Ort und Zeit veschiedene Lösungen aus. Östlich der Linie des Flusses Sajó (durch die Stadt Miskolc in nord-südlicher Richtung) wurden die Abgase des Ofens, der weiterhin ein Vorderladerofen blieb, durch eine schiefe Esse in eine Räumlichkeit vor dem Wohnraum geleitet. Diese Anlage wurde "kabola" ge­nannt. Aus diesem Raum, der nur als Korridor und zur Lagerung diente, wurde der Rauch im 18. Jahrhundert bereits mit offenem Rauchfang abgeleitet. Dieser wurde mit Holzgerüst und Rutengeflecht aufgestellt und dann mit Lehm verschmiert. Im westlichen Teil des untersuchten Gebietes tauch­ten die Rauchabzugseinrichtungen des Ofens fast ein Jahrhundert später auf. Diese führten aber vom Mund­loch des Ofens unmittelbar in den Dachraum. Diese Lösung erfordert an sich die Aufstellung von Schorn­steinen nicht, da sie selbst als eine Art in den Dachraum führender Schornstein funktioniert. Daher wurde hier der Schornstein erst im 19. Jahrhundert zum unerläßli­chen Bauelement des Bauernhauses. Es bereitet noch Schwierigkeiten, daß die Forschung die Rauchabzugsanlagen des östlichen Gebietes mit dem Kamin identifiziert. Manchmal, besonders wenn ein Teil der Rauchabzuganlage aus Keramik gemacht wurde, scheint das formell tatsächlich begründet zu sein. Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Kamin und dem "kabola" genannten Abzug. Der Kamin ist immer eine selbständige Heizanlage, funktio­nell stimmt er mit den im atlantischen Europa bekann­ten ähnlichen Konstruktionen übercin. Unter der hier untersuchten "kabola" befindet sich hingegen immer das Mundloch der geschlossenen Feuerstelle, also des Ofens. In den beiden Partien des Karpatenbeckens weichen die Heizanlagen nicht nur in ihrer technischen Lösung, sondern auch in ihrer Terminologie voneinander ab. Auch dadurch wird meine Meinung unterstützt, daß diese Lösungen nicht zwei Phasen der gleichen Entwick­lung sind - wie es von vielen behauptet wird -, sondern zwei verschiedene Lösungen für ein gleiches Problem, für die mindestens partielle Enträucherung des Wohn­raumes. Viele Informationen kann auch der Weg der Abschaf­fung der Feuerstellen bieten. In beiden Teilen des Kar­patenbeckens wurden im 19. Jahrhundert zuerst geschlos­sene, mit einer eisernen Kochplatte versehene Sparher­de angebaut. Danach wurde im Westen die Heizöff­nung des Ofens in den Raum vor dem Wohnraum ver­legt (Hinterlader). Im Osten wurde hingegen der Kör­per des Ofens immer mehr aus dem Wohnraum verd­rängt, aber seine Heizoffnung und sein Rauchabzug blieben bis zur letzten Minute in der Wohnstube. Gleichzeitig verbreitet sich vom Süden her eine ganz andere Heizanlage u. zw. eine, die bereits im 16-17. Jahrhundert das alte Problem, eine rauchfreiene Stube im Haus zu haben, löste (Hauslandschaft Tiefebene). Auf den westliehen Gebieten, wo die Rauchabzug­konstruktion des Stubenofens und der offene Rauch­fang über weniger Traditionen verfügten, ging man

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