Kecskés Péter (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum Közleményei 4. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1987)

Tanulmányok - SABJÁN TIBOR: Adatok a kályhásmesterségről I. (Völcsey Lajos, Dör)

Tibor Sabján ANGABEN ÜBER DIE OFENSETZEREI I. (LAJOS VÖLCSEY, DÖR) Der Autor stellt in seinem das aussterbende Ofensetzer­handwerk beschreibenden Reihe die Tätigkeit des in Dör lebenden Töpfermeisters Lajos Völcsey vor. Die Forschung hat zwar das Töpferhandwerk von Dör schon ausführlich ausgearbeitet, die Beschreibung der Kachelofensetzerei fehlte bisher nicht nur für Dör, sondern landesweit. Im ersten Abschnitt geht es um die Vorbereitung des Materials. In den Hauptmomenten deckt sich die Arbeit mit den bei der Gefäl3herstellung angewandten Methoden. Das für die Kachelherstellung verwendete Material muß aber durch die Zugabe von 30 Prozent Sand „verdünnt" werden. Die Herstellung der Kacheln erfolgt aus einer Dreh­scheibe. Der Töpfer formt aus dem vorbereiteten Lehm­batzen ein schüsseiförmiges Gefäß. Sein Durchmesser beträgt etwa 30 cm. Darauf wird ein zur Randbildung ver­wendeter Fichtenholzrahmen gesetzt, nachdem die Schale mit der Hand zum Viereck geformt wurde. Damit die Kachel auch gleichmäßig wird, wird der Rahmen an den vier Ecken mit Holzstäbchen abgemessen. Die über­flüssigen Ränder der Schale werden anschließend abge­schnitten und mit einer streichenden Bewegung der Finger umgebogen. Bei der Randbildung muß darauf geachtet werden, daß keine Luft unter den Lehm gerät, da die Kachel bei der Berührung mit Feuer zerspringen kann. Ist der Rand fertig, wird der Rahmen mit einem kleinen Plättchen vom Lehm abgehoben, danach die Kachel von der Drehscheibe geschnitten und zum Trocknen abgestellt. Eventuelle Verzerrungen werden dadurch ausgeglichen, indem die getrocknete Kachel in einer Schablone „in Winkel" gestellt wird. (BÜd 1—19) Die Eckkachel besteht aus einer normalen Ofenkachel und seiner halben Kachel, die an die Seite angeklebt wird. Das Seitenblatt wird zuerst grob zugeschnitten und erst nach dem Trocknen, wenn der Lehm formbeständig ist, erfolgt das endgültige Zuschneiden nach Maß. Die beiden zusammenzuklebenden Stücke werden mit einem Holz­messer eingeritzt, die Flächen mit einem Schwamm mit Wasser benetzt, anschließend mit dünnflüssigem Lehm (wie beim Formen der Gefäßhenkel benutzt) bestrichen und in eine Schablone gepreßt zusammengeklebt. Der zwischen den beiden Stücken entstehende Winkel wird mit Lehm ausgefüllt. Die äußere Kante wird mit dünnflüssigem Material ausgeglichen und erhält mit einem Messer ein Muster. Das Blatt der Eckkachel wurde in Dör niemals verziert (Bild 20—25). Die Errichtung der Ofenschulter ist eines der schwierig­sten Abschnitte des Ofensetzens. Zuerst wird die Verzierung des Simsrandes aus Lehmplatten gefertigt, die auf Holz­schablonen gepreßt werden. Darauf wird aus Lehmplatten der Unterteil so geklebt, daß an der Berührunsfläche der beiden Teile eine schmale Nute bleibt. Dann wird das oberste Blatt der Schulter dazugeklebt und die Ausstäbung der Kachel angebracht. Das Kleben erfolgt auf die gleiche Weise wie bei der Eckkachel. Schulterelemente können gerade und auch Eckenelemente sein. Der gerade Schulter­teil wird für Außenheizung notwendig, die für Innenhei­zung bestehen nur aus Eckkacheln (Bild 26—27). Der untere Rand oder die Kante wird ähnlich wie die Schulter gefertigt, nur die Schablone wird umgekehrt verwendet. Der untere Rand hat keine Nute, beim Zu­sammensetzen stellt der Ofensetzer die Kacheln auf die Kante (Bild 28). Die Herstellung des Sternes am oeberen Teil des Ofens ist recht einfach. Dazu sind getrocknete Lehmplatten, eine Papierschablone und ein Messer notwendig. Die Familie Völscey aus Dör verwendet stets die gleiche Stern­art (Bild 29). Der Knopf wird oben in der Mitte des Ofens befestigt, er entsteht auf der Drehscheibe. Seine Verzierung besteht aus der Wiederholung von Rippen und eingedrückten Bändern( Bild 30—33). Außer den herkömmlichen Töp­ferwerkzeugen verwendet Lajos Völcsey zum Ofensetzen noch folgende Spezialinstrumente: — Rahmen zur Fertigung des Ofenrandes, — Rechte-Winkel-Schablone zur Einstellung der Eck­kachel und der Kacheln und —- die Schablone zur Randherstellung (Bild 34—35) Bei den Abmessungen der Instrumente wird das Schrum­pfen des Rohmaterials berücksichtigt. So ergibt beispiels­weise das Innenmaß des Rahmens von 21 cm eine ge­trocknete Kachel von 20 cm. Das Trocknen der Ofenkacheln erfolgt ebenso wie die der Töpferwaren. In Dör erfolgt das Brennen der Kacheln auf drei ver­schiedene Arten. Die roten Terrakotten und die ein spezielles Verfahren beanspruchenden schwarzen Öfen wurden einmal gebrannt, die lackierten zweimal. Am meisten gefragt waren die grünen Kachelöfen, doch es gab auch blaue, braune und schwarze Emaille-Exemplare. Heutzutage fertigt der Meister 6—10 Öfen jährlich. Früher wurden auch mehr hergestellt. Das Ofensetzen dauert alles in allem drei Wochen. In dieser Zeit ist auch die Zeit für das Trocknen und Brennen enthalten, das Setzen selbst nimmt im allgemeinen zwei Tage in Anspruch. Die Öfen wurden früher in Außenheizungs-Ausführung hergestellt, der Luftraum war innen ungeteilt. Wegen ihrer Wirtschaftlichkeit werden neuerdings Öfen mit innerem Rauchzug bevorzugt. Diese werden schon von innen geheizt. Die älteren Öfen wurden mit dem traditionellen Heiz­material, dem Holz geheizt, aber auch Äste und Zweige, Maisstengel, ja sogar trockene Blätter wurden verbrannt. Die modernen Öfen werden schon mit Holz und Kohle geheizt. In Dör hatten die betuchteren Bauern einen Kachel-

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