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MA / német nyelvű

Konstruktion ist Architektur. Das absolute Bild ist die Bildarchitektur. Wenn die materialistischen Revolutionen nichts anderes gebracht hätten, so brachten sie dem denkenden Menschen die Wahrheit, daß, ausschließlich auf Gewaltorganisationen gestützt, ausschließlich mit wirtschaftlicher Revolution, das Problem des heutigen Lebens nicht gelöst werden kann. Die kapitalistische Gesellschaftsordnung hat nicht nur für Vatermord geeigneten Militarismus und konservative Bureaucratie, sondern auch furchtbare moralische Kraft, und eben des­halb werden die Hungerkrawalle der Unterdrückten ihr gegenüber immer schwach erscheinen. — Da leider ihr Hunger, gegenüber einer menschlicheren Lebens­furcht der Kapitalisten, zu jeder Zeit mit einem größeren Bissen Brot zu be­friedigen ist. — Die welterlösende Revolution bricht an und stirbt, auf eine Brot­krume stürzend, als Revolte. Stirbt, weil sie keinen weltanschaulichen Unterbau hat. Nicht deswegen ist die Masse losgegangen, weil sie das heutige Leben nicht ertragen konnte, sondern weil man ihr das Bessere in Aussicht gestellt hat. Dazu aber, daß die Menschheit einmal sich erlösen könne, ist nicht nur das Begehren des besseren Lebens, sondern in erster Linie die vollständige Cinerträglichkeit des Bisherigen notwendig ... Es soll keinen Rückweg mehr geben ! Das ist aber im ganzen nur durch eine vorhergegangene oder im besten Falle durch eine gleich­zeitige, psychische Befreiung zu erreichen. Und es ist ein Irrtum, zu glauben, daß der Mensch ernstlich fähig ist, etwas für die „Zukunft" zu tun. Wir leben und wollen leben. — Was außerhalb dieser Wahrheit liegt, mag revolutionäre oder gegenrevolutionäre Phrase sein. Aber auf jeden Fall Phrase und nichts mehr. Und die Art, wie wir leben wollen, hängt voh unserem Gefühlsreichtum ab. Das Bedürfnissteigernde und Revolutionierende unserer Gefühle kann nur die Kunst sein. Die Kunst befiehlt uns nichts, aber sie ist es, die uns zum Meisten befähigt. Die Kunst formt uns um und wir werden zur Umformung unserer Um­gebung fähig. Und wie es bisher war, so gelangte die Kunst auch in dem heutigen Weltwirbel am nächsten zu dem Punkte, aus dem das neue Weltbild sich ge­stalten wird. Die praktische Wissenschaft beugt sich zur Bedienung der Reaktion zurück, und die Kunst gelangte in der Architektur restlos zu sich selbst, also zum Wesen der Welt. Heute sehen wir schon klar, daß Kunst — Kunst ist und nicht mehr und nicht weniger. Und nicht tendenziösen Klassen- oder Parteiinteressen dient sie, sondern sie selbst ist die reine Lebenstendenz. Von den bisherigen künstlerischen Schöpfungen demonstriert einzig die Architektur diese Lebenstendenz. So ist auch die Bildarchitektur kein „Darsteller" des starken Gottes, des schrecklichen Krieges oder der idyllischen Liebe, sondern eine sich selbst demonstrierende Kraft. Der Bildarchitektur ist nichts ähnlich, sie erzählt nichts, sie fängt nirgends an und sie hört nirgends auf. Sie ist ganz einfach da. Ahnlich, wie unumzingelte Städte, umschiffbare Meere, verlockender Wald oder wie die ihr am nächsten stehende Schöpfung: die Bibel.

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