Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

- Ihr Kragen sitzt schon wieder schief - hört er Kats gereizte Stimme. - Tragen Sie noch immer keinen Kragenknopf? Szerb wendet den Kopf ab. Die verirrte Biene fliegt brummend über seme Nase. Rechterhand hört er tiefes, süßes Cellolachen. - Liebes, süßes, armes, einziges Herz - sagt Kat in gerührtem Flüsterton - ist es wahr, daß du mich so liebst? Nein, nein, ich glaube es nicht!... Nem, antworte nicht, sprechen wir nicht... Du hast dich zugrunde gerichtet! Willst du mich nicht küssen? Das Bienchen summt und will sich auf Szerbs Nase setzen. Er schüttelt erschrocken den Kopf. Das Bienchen riecht wie Anny. Heute nachmittag wird ihm vielleicht Anny eben dasselbe sagen, was Kat jetzt einem andern zuflüstert. - Komm mein Süßer, du mußt etwas essen - flüstert Kat - du mußt viel essen, oh Gott, oh Gott du hast dich zugrunde gerichtet! Nein, ich werde alles gutmachen... Küß mich! Was heißt das, denkt Szerb, was ist das für ein Lärm, warum schlägt er mit der Faust auf den Tisch?... Er will es nicht länger dulden, daß ihn Büchler zum Narren hält, daß er dieses einfältige, satanische Spiel mit ihm weiter treibe!... Szerb blickt sinnend vor sich hin und kratzt sich selbstvergessen den Kopf. Die Frage, ob es Büchler weiß oder nicht weiß, interessiert ihn nicht. ...Es scheint ihm, als hätte die Geschichte schon ihren lyrischen Höhepunkt überschritten, ihre weitere Bitwicklung wird uninteressant sein, wie die Tagesneuigkeiten der Zeitungen - Kümmere dich nicht um ihn, mein Herz! - hört er Kats Stimme, warum sollte er sich auch um ihn kümmern!... er steht auf und geht zum Fenster, er will den selbstvergessenen Liebkosungen dieser zwei materialistisch veranlagten Geschöpfe nicht weiter Zusehen. Lieben sie sich?... es bekomme ihnen! Haben sie den Gipfel erreicht?... sie werden wieder in das Tal hinabsteigen! Sie sind langweilig, wie ein Naturgesetz Wie... gilt das ihm? Er dreht sich um. - Andrássy út 22. III. 5. - sagt Kat und lächelt ihm mit tränenfeuchten Augen zu. - Ja - angwortet Szerb und geht zur Türe hinaus. Im Vorzimmer nimmt er einen Hut vom Kleiderrechen, er ist ihm zu eng, doch er merkt es nicht. Er sieht Büchler hinter der Gartentüre stehen, der Professor stützt sich auf einen Stock und schaut mit unbeweglichem Gesicht zu den Fenstern der Villa hinauf. - Schönes Wetter - sagt er gleichgültig, als Szerb in Hörweite kommt. - Ja - sagt Szerb. - Wie gelange ich am raschesten in die Adrässystraße? So... im Autobus? Ein Stück Weges gehen sie zusammen. - Haben Sie Verwandte in Budapest? - fragt Büchler. - Wie... niemanden... Sie sind so unbekannt, als ob Sie in einem Kaffemdorf wären? Meine Mutter ist voriges Jahr gestorben. Man ist allein!- Ich empfehle mich - sagt Szerb. Sie sind auf den Krisztinaplatz gelangt, grüßen und trennen sich. Szerb kauft eine Zeitung und steigt in den Autobus, der ihn in die Andrässystraße------------ 492 ------------

Next

/
Oldalképek
Tartalom