Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

überschätzt und muß revidieren... gerade Zahl: er nimmt die Einladung an, er ist ein wahrer Freund und soll warm gehalten werden! Also wie sie denken! Der Arm des Professors ruht noch immer auf der Schulter Borbolyas. Das Auto steht, die Auslage eines Optikers funkelt im Sonnenschein. - Fahren wir? - fragt Büchler. Er wartet die Antwort nicht ab und gibt dem Chauffeur ein Zeichen. Brummend saust ein Autobus vorüber. Borbolya zuckt bei dem unerwarteten Ton zusammen.- Haben sie mit Ihrer Frau gesprochen? - fragt er still.- Worüber? - Der Professor macht mit dem Kopf eine rasche Bewegung; wie em Papagei, dem man unerwartet ein Stück Zucker vor den Schnabel hält. - Sie belieben an den kleinen Zwischenfall zu denken?... Aber lieber Freund, lachen sie darüber! Wissen sie nicht, das es Frauen gibt, die zu gewissen Zeiten Menschen umbringen, aus reiner Nervosität sich in die Donau stürzen oder sich mit dem ersten besten Mann ins Bett begeben... Vielleicht hatten sie an jenem Abend eine zu grelle Krawatte, die Kat mißfiel und da wollte sie Sie mit ihren zwei witzigen Händen ein wenig umbringen! Er lacht. - Wollen Sie ihr nicht verzeihen? - setzt er hinzu und klopft liebevoll auf Borbolyas Schulter. - Einer Frau wie Kat, kann man viel nachsehen! Beide schweigen. Dann macht Borbolya noch euren letzten hoffnungslosen Versuch, um die Wahrheit zu erfahren. - Verzeihen? - wiederholt er. - Ja... der eigene Mann oder der Geliebte kann verzeihen...- Sehr richtig - antwortet Büchler sofort. - Die Bemerkung gefällt mir. Sie läßt auf einen sicheren Geschmack schließen... aber was konnte ich auch anderes von Ihnen erwarten! Sie haben recht, lieber Freund, ich bin zu gewalttätig in meiner Sympathie! Aber ich dachte, daß die Freundschaft, mit der Sie unser Haus auszeichneten, ebensosehr meiner Frau galt, wie mir... daß sie auch ihr nicht weniger leicht verzeihen können... Hätte ich mich getäuscht? Borbolya ist es im engen Auto ein wenig schwül zu Mute, er schließt die Augen. Er ist jetzt schwach, hoffnungslos und feige: wieder übermannt ihn die Apathie der letzten Tage. Das Gespräch hat die letzten Reste seiner Widerstandskraft zermürbt; zur Wut fehlt ihm ebenso die Kraft, wie zur Selbstverachtung; wie ein Schwerverwundeter, dessen Blut fließt, spürt er gleichgültig ein laues Gefühl der Abscheu über siene Haut rieseln Er hört Büchlers Stimme, versteht aber nicht, was der Professor sagt. Auch körperlich ist er erschöpft; kurz bevor er ins Auto einstieg, mußte er sich auf offener Straße an eine Mauer lehnen, um nicht umzusinken. Der Wagen fährt in den Tunnel ein, es ist finster, er zieht ein Taschentuch hervor und trocknet sich das Gesicht ab. Vor der Apotheke am Krisztinaplatz läßt er halten, trinkt zwei Gläser Kognak, dann setzt er sich------------ 488 ------------

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