Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

Szerb verläßt den Schauplatz Am nächsten Tag mittags ein Uhr steigt Büchler aus dem Wiener Schnellzug. Er scheint müde zu sein, zögernd steht er auf dem Perron, eine Aktentasche unter dem Arm; den kleinen Adlerkopf vornüber gebeugt betrachtet er mit abwesendem Blick seine Schuhe. Von Weitem hört man den dünnen, abgerissenen Pfiff einer Lokomotive, der Professor hebt den Kopf, als ob er auf den Lockruf antworten wollte. Sein Gesicht ist unrasiert, die großen braunen Augen haben einen gequälten Ausdruck... Er läßt den Kopf wieder fallen. - Du kannst nicht fliegen! - sagt er und winkt sich gereizt mit der Hand ab. In der Kossuth-Lajos-Straße erblickt er Borbolya, er läßt den Wagen halten. - Hallo - ruft er - Professor Borbolya!... Ja, ich bin es! bitte steigen Sie ein! Wie, Sie haben keine Zeit? Ich bringe Sie mit meinem Wagen nach Hause, wenn sie es eilig haben! Ich hätte ein paar Worte... Der Chauffeur dreht sich um. - Hier darf man nicht halten! - Der Professor ergreift Borbolyas Hand. - Also? - fragt er. - Steigen sie ein! Lieber Freund, ich freue mich unendlich, sie zu treffen. Ich komme soeben aus Wien. Selbstverständlich hätte ich sie sofort aufgesucht, wenn man mich Freitag nicht telegraphisch abberufen hätte!... Was fehlt Ihnen, lieber Freund?- Nichts - antwortet Borbolya unsicher.- Wie? - Der Professor breitet ungläubig die Arme aus, doch im engen Wagen ist kein Platz für großangelegte Bewegungen. Die zwei Arme bleiben in der Luft hängen wie zwei lahme Flügel. - Sie sind doch bleich wie der Tod, Ihr Gesicht ist auf die Hälfte herabgeschmolzen! Sie befremden mich, lieber Freund!- Nichts - wiederholt Borbolya -. Irgendeine Fleischvergiftung...- Aha! - Der Professor lehnt sich zurück und wirft unter halb geschlossenen Augen einen scharf beobachtenden Blick auf seinen Gast. - Ja... ja, eine Vergiftung! - wiederholt er. - Eine Vergiftung, wie? Was beliebten Sie zu sich zu nehmen? Das Auto biegt in die Väcigasse ein. - Wenn Sie gestatten, werde ich hier aussteigen - sagt Borbolya mit fester Stimme. - Ich muß ins Pianstengymnasium! Büchler lacht laut auf und legt seinen langen Arm um Borbolyas Schulter. - Nein, sie steigen hier nicht aus, lieber Freund. Ich bin froh, daß ich Sie endlich in meiner Gewalt habe. Ja... Sie sind in eine Falle garatén, lieber Freund! Borbolya blickt ihm wortlos in die Augen.- Nein, ich lasse Sie nicht aus! - sagt der Professor und sein Gesicht verfinstert sich plötzlich. - Ich sehe ein, daß es ungezogen ist... daß es meine Pflicht wäre, Sie in Ihrer Wohnung aufzusuchen, aber...------------ 486 ------------

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