Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

- Ja, es ist besser, wenn du gehst - sagt Borbolya. - Ich glaube, die Luft hier ist schlecht. Ich ruhe mich ein wenig aus.- Du ruhst dich aus? - wiederholt Szerb und tappt ratlos an der Wand herum. - Ich komme lieber morgen zurück - sagt er unsicher. Die Stimme antwortet nicht. Szerb hat die Türe erreicht. Im Vorzimmer ist es bereits heller. - Auf Wiedersehen! - sagt Szerb, seine Stimme ist auch etwas heiser. Als er die Türe bereits hinter sich zugezogen hat, glaubt er seinen Namen zu hören. - Hast du micht gerufen? - fragt er durch die geschlossene Türe. - Nein - sagt Borbolya mit fester Stimme - ich habe dich nicht gerufen. Es regnet nicht mehr, die Sonne scheint warm auf die näßen Pflastersteine. Szerb graut es vor sich selbst, der Schweiß tritt ihm auf die Stime. Den größten Teil des Tages verbringt er in Kaffeehäusern, erst in einem namenlosen, kleinen Café auf der Pester Seite, dann im Café Seiffert, schließlich die zweite Hälfte des Nachmittags in der Philadelphia. Gegen Abend marschiert er mit bestimmten Schritten auf die Büchler-Villa zu. Jetzt kaufe ich ihr Rosen, denkt er, und in einem Monat werde ich in einem finstern Zimmer auf dem Diwan liegen, wie ein kranker Hase. Er wird von Minute zu Minute gereizter. - Wenn ich keinen Mut zum Leben habe, denkt er, warum kehre ich nicht auf die Insel Yeu zurück. Kaum gedacht, tritt er in eine Blumenhandlung: gerührt und feierlich, wie einer, der nach einem langen Krieg im Namen seines Volkes einen Friedaisvertrag unterschreibt.- Dreißig Rosen - ruft zu Hause Anny und seufzt vor Entzücken.- Ist er nicht süß? - sagt Kat. - Wo waren Sie den ganzen Tag?- Da und dort - brummt Szerb. - Auch bei Borbolya, weil ich ihm seinen Regenmantel zurückbringen wollte. Auf dem Szabadsägplatz entdeckte ich neue Monumente.- Was ist mit ihm los? - fragt Kat.- Nichts! - Er betrachtet Annys Hand, Anny hat sehr schöne Hände. - Nichts - wiederholt er. - Irgendein junges Mädchen war bei ihm. Sie wollten ins Kühle Tal fahren. Wie schlecht die Bildhauer in Budapest sind! Wann nachtmahlen wir? Kat ist blaß geworden.- Was sagen Sie? - frägt sie. Anny hat die Rosen fallen gelassen. Hinter Kat schließt sich die Türe. Wie zwei leichte Rehe sind sie plötzlich aus dem dämmernden Zimmer verschwunden. Szerb hört sie im Garten reden. - Du wirst nicht zu ihm gehen! - sagt Anny. - Du wirst nicht! Er ist doch nicht zu Hause! Szerb beugt sich aus dem Fenster und schaut mit einfältigem Gesicht in den Garten hinunter. 485

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