Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

- Nach Wien - antwortet Büchler unwillig. - Eine dringende Operation. Vielleicht muß ich von dort noch nach Innsbruck...- Wann hast du dich entschlossen? -fragt Kat die Hände ringend. - Warum hast du mir nichts gesagt? Aber du wirst nicht fahren, ich verbiete es dir! Der Professor lächelt nachsichtig. - Ich konnte dir vorher nichts sagen, das Telegramm ist nachmittag gekommen.- Zeig! Der Professor antwortet nicht.- Mußt du mich jetzt verlassen... eben jetzt!- Warum nicht! - Büchler lacht laut. - Jetzt oder ein anderesmal!... Es ist so gleich!- Nimm mich mit! - bittet Kat und greift nach der Hand ihres Mannes. Doch die Hand hat sich eben in Bewegung gesetzt und zieht die Uhr aus der Westentasche.- Ich muß fort - sagt Büchler - sonst versäume ich den Zug. Vergiß bitte nicht den Brief! In vier-funf Tagen bin ich zurück... Vielleicht schon morgen! Kat ballt unwillkürlich die Faust.- Nimmst du mich nicht mit? - wiederholt sie die Frage. Eine Weile blickt sie starr auf den Vorhang, der hinter Büchler zusammenschlägt, dann geht sie in ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Szerb und Anny bleiben allein. Sie schweigen, doch Anny, die ebefalls sehr aufgeregt ist, eilt bald ihrer Freundin nach. Szerb ist nun ganz allein. Jetzt könnte er fort, doch der Fauteuil, in dem er sitzt, ist so angenehm kühl und er selbst so müde. Er schläft ein. Büchler mit einer kleinen Reisetasche in der Hand, geht durch die Hall... Bei den Frauen Es wird dunkel. Ein leichter Wind eihebt sich, der schwer belaubte Ast einer Kastanie schlägt rauschend gegen das Fenster. Im Zimmer nebenan hört man ersticktes Weinen; manchmal bricht es ab, dann steigt es wieder hoch, wie eine Welle. Anny sitzt mit bangem Herzen allein im Halbdunkel.- Weine nicht! - sagt sie sanft vor sich hin und man weiß nicht, ob sie es sich selbst zuflüstert oder es als Botschaft in das Zimmer nebenan schickt, wohin es doch nicht gelangen kann. Kat mochte sie nicht im Schlafzimmer haben, sie schämt sich und will allein bleiben. Anny hat sich nun im Damensalon auf einen niedrigen Schemel gesetzt, dicht neben die Verbindungstüre, sie lauscht auf das Schluchzen und auch ihr fließen dicke Tränen über die Wangen. Sie denkt an ihr eigenes Leben zurück. Wie hübsch war es, als sie mit Kat in die Schule gingen! Kat vergißt ihrer Freundinnen nicht, auch wenn sie------------ 464 ------------

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