Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

- Also wollen Sie das Geld oder wollen Sie es nicht? - fragt er plötzlich wütend geworden, als er den Blick von den Sternen abwendet und auf der plötzlich sich verdichtenden Wand das ölig glänzende, rauchige Gesicht Franz Josephs in Goldrahmen erblickt. Noch weiter abwärts sieht er eine dicke Hand, die mit eingekrümmten Fingern auf einem Paket Baknoten liegt und sie langsam zu sich zieht. - Wieviel ist es? - fragt eine weinerliche Stimme. Szerb wendet angeekelt das Gesicht ab. - Genau vierhundert Pengő! Im Saal daneben ein erstickter Schrei! Und gleich darauf wird der Türvorhang zur Seite geschlagen, auf der Schwelle erscheinen einige Herren, mit der Hand in der Tasche. Szerb sieht, wie der Mann mit dem blutigen Sacktuch plötzlich wie ein Verrückter aufspringt, um den Tisch herumläuft und sich dann wieder auf seinen Platz zurücksetzt. Zwei der Neuangekommenen nehmen ihn in ihre Mitte, der eine hat einen Revolver, sie führen ihn wortlos zur Türe hinaus. Ein dritter Herr bleibt auf der Schwelle stehen, ein Vierter geht von Tisch zu Tisch und läßt sich die Personalausweise geben. Szerb hat den Paß in seiner Reisetasche vergessen, er hat gar keinen Ausweis bei sich; er wird in die Ecke gestellt, neben dem Alten mit der Perücke und den zwei Kartenspielem. Nach Verlauf einiger Minuten werden sie auf die Straße geführt und in ein Auto gesetzt. Neben dem Auto liegt der Kadaver eines überfahrenen Hundes. Szerb blickt lange auf den Kadaver, dann wendet er den Kopf ab und fangt laut schluchzend zu weinen an. Das Auto entfernt sich in der Richtung der Zrinyigasse. Das Verhör beginnt erst am Morgen. Es ist zehn Uhr, als Szerb vor den Polizeibeamten geführt wird.- Sie sind also Sonntag aus Rom angekommen - sagt der Beamte. - Wo haben Sie sich seither aufgehalten? Szerb antwortet nicht.- Warum haben Sie Szentivänyi... dem Mann mit der Perücke Geld gegeben?... Sie haben ihn erst jetzt kennengelemt? Und vertrauen ihm sofort 400 Pengő an? Szerb zuckt mit der Schulter, wie soll er es erklären?- Sie sind also Journalist? Sie haben in Wien gearbeitet? Wen kennen Sie in Budapest? So... Sie kennen den Universitätsprofessor Gustav Büchler... den Chirurgen?... Er wird Sie legitimieren, sagen Sie! Wollen sie bitte warten? Szerb wird in ein anderes Zimmer geführt und zwischen zwei Detektive gesetzt. Nach Verlauf einer halben Stunde kommt der Polizeibeamte wieder zum Vorschein.- Ich bedauere - sagt er mit unwilligem Gesicht - ich muß Sie bis auf weiteres hierbehalten. Inspektor Kemer wird Sie persönlich verhören, heute------------ 457 ------------

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