Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

^iiy alles geht einem aus dem Weg und biegt dann wieder zurück. - Es ist ja möglich, daß sie jetzt tatsächlich schläft... aber wie soll er sich davon überzeugen? Andererseits hat Anny irgendetwas darüber gemurmelt, daß Kat seinethalben geweint hat... er wollte sie aus Zartgefühl und Feigheit nicht länger darüber ausfragen... auch das könnte wahr sein! - Warum heiratest du sie nicht? - hat ihn am Abend Szerb gefragt. - Wo soll sie wohnen... in diesen zwei Zimmern... ohne Dienerschaft... Auto! - Er weiß, daß selbst wenn Kat einwilligen würde... was ganz ausgeschlossen ist... es purer Wahnsinn wäre, denn sie passen nicht zueinander. - Dann begnüge dich aben damit, daß du ihr Geliebter bist! - hat Szerb gesagt. - Oder fürchtest du dich vor Büchler? Borbolya zuckte mit der Schulter. - Ich kann nichts verlieren - hat er geantwortet. - Aber Kat alles! Und sie will anscheinend nichts aufs Spiel setzen! - Demgemäß - hat Szerb gesagt - hängt also jetzt alles davon ab, ob Büchler von Martha erfahren hat... - Borbolya fühlt sich erniedrigt, wie noch nie in seinem Leben So verging der Tag und noch zweimal vierundzwanzig Stunden, mit Telefongesprächen, die nichts mitteilten, Botschaften, die leer liefen, in einer heimtückischen Gereitztheit, die sich nicht entladen kann - denn der einzige Mensch, der Antwort geben könnte, Martha, ist spurlos verschwunden. - An Büchler ist keine Veränderung zu sehen - sagt Anny - aber Kat ist unerträglich nervös, sie hat ständig das Gefühl, als ob ihr Mann auf der Lauer wäre, sie hält die Aufregung micht mehr aus und droht, Gusti alles einzugestehen und allem seinen Lauf zu lassen... Sie ist zu eilen fähig! - sagt Anny aufgeregt. - Wollen Sie die Frau zugrunde richten? Doch Szerb, der hoch eben auf Felsen sitzt, unter dem einsamen grauen Himmel seiner verlängerten Kriegsgefangenschaft, kommt dieses Gewimmel vor wie ein Sturm in einem Glas Wasser. Außer Borbolya kennt er keine der handelnden Personen - nur Annys Stimme im Telephon - und das unpersönliche Getümmel zu seinen Füßen, die namenlosen Botschaften, die aufgeregten Kriegsoperationen körperloser Schatten wirken auf ihn, wie seinerzeit der Weltkrieg: sie erbosen ihn unmäßig. Die ganze Sache geht ihn ebensowenig an, wie seinerzeit der Krieg und doch zwingt man ihn, beim Telephon zu sitzen, die Fäden laufen in seiner Hand zusammen, er nimmt Berichte entgagen, sendet Botschaften aus. Wenn das Feuer auf einige Stunden eingestellt wird, legt er sich auf seinen Diwan zurück, hustet wohlgefällig und nimmt seine Bücher vor. Was für ein Blödsinn, denkt er. Auch die unveröffentlichten Humbold-Briefe hat er bereits gelesen. Als Borbolya Donnerstag mittag nach Hause kommt, kommt ihm Szerb ungewöhlich erregt entgegen. Borbolya ist von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde niedergeschlagener, er verträgt es immer schwerer, daß er Kat nicht------------ 439 ------------

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