Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

ihm Freund Borbolya mit Leib und Seele verkaufen. Er schaut sinnend vor sich hin, indes er seelig ein Cake zerkaut und aus purem Mutwillen breit schmatzt.- Sie fragen mich gar micht, in welcher Angelegenheit ich Ihren Freund und Gastgeber suche? - fragt der Fremde. Szerb antwortet micht. Er hat manchmal ein Gesicht, als ob er nicht bis drei zählen könnte. Vielleicht kann er auch micht.- Vielleicht wollen Sie auch seine Geliebte erwarten? - antwortet er zerstreut.- Nicht schlecht... hehe - ruft der Fremde. Dann schnellt er plötzlich vom Diwan auf mit einer Geschwindigkeit, wie ein Messer aus der Schiede. - Wie belieben Sie das zu meinen? - fragt er mit dünner Stimme. Szerb zuckt mit der Schulter. Weil Sie hierzubleiben belieben - sagt er - obzwar sie mich gar nicht gefragt haben, wann unser Freund Ludwig nach Hause kommt! Der Fremde hat sehr schöne, sanfte, braune Augen, gescheite, geistvolle Augen, Szerb ist entzückt von seinen Augen. Seine Krawatte ist geschmacklos rot, sie flammt im Schein der Sonne, wie ein Hahnenkamm - doch Szerb bemerkt das nicht, denn er versteht sich nicht auf Kleider.- Vielleicht darf ich mich auch an der Teilung beteiligen? - meint der fremde Herr und lacht laut, gutherzig, sein Kopf wackelt wie der eines Hahnes. Szerb findet von Minute zu Minute mehr Gefallen an der fremden, vogelartigen Erscheinung. Und auch der Gast sieht mit steigender Sympathie, wie Szerb von Zeit zu Zeit den Zeigefinger in die Nase steckt. Draußen brausen die Wellen, manchmal steigt eine vor das Fenster und schaut mit glänzendem Gesicht zum Zimmer herein. Es ist ganz gleichgültig, wo der Mensch lebt: der Körper ist überall gebunden, die Phantasie ungebunden. - Sie haben ein spielerisches Gemüt! - sagt Szerb dem Fremden. - Möglich - antwortet dieser zerstreut. Er tritt zum Schreibtisch, schiebt mit der Fingerspitze einige Briefe auseinander. - Unser Freund Ludwig hat eine große Korrespondenz! - sagt er beiläufig, dann dreht er sich um, und zieht den Kopf zwischen die spitzigen Schultern, als ob er frieren würde. — Leider kann ich micht länger warten! Haben Sie die Güte und teilen Sie unserem Freund mit, daß ihn Professoror Büchler gesucht hat, der bei dieser Gelegenheit gern die unveröffentlichten Humboldt-Briefe gelesen hätte, die sich im Besitz Herrn Borbolyas befinden... Ja, ich werde in einigen Tagen vielleicht meinen Besuch wiederholen... Es war mir ein großes Vergnügen!... Donnerstag abends pflegen meine Freunde eine Tasse schwarzen Kaffee bei mir zu trinken... es wäre mir eine außergewöhnliche Ehre, wenn Sie mich mit Herrn Borbolya------------ 433 ------------

Next

/
Oldalképek
Tartalom