Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

etwas gestärkt in den Wagen zurück. Er will sich nicht schwach und hilflos Kat ausliefem. Sie betreten den Garten, der im Sonnenschein leise atmet und duftet. Die Hall ist kühl und dunkel, unter dem bunt bemalten gotischen Fenster, auf einem mit Leder bezogenen Diwan sitzen Kat und Szerb still nebeneinander. Kaum daß Borbolya seinen Freund erblickt, steigt ihm das Blut zu Kopf. Auch der Professor macht eine erstaunte Bewegung. Kat hat ein Seidenpyjama an, sie raucht, keiner von beiden steht vom Diwan auf, sie blicken schweigend auf die Eintretenden, es wird so still, daß man das Surren des sich entfernenden Autos hört.- Bist zu zurückgekommen? - sagt Kat laut. Niemand weiß, an wen sie das Wort gerichtet hat. Den ganzen Vormittag sind sie in der kühlen Ecke gesessen und haben sich still unterhalten. Anny mußte in die Kanzlei. Sie nahm Szerb das Versprechen ab, Kat nicht aus den Augen zu lassen... - Sie Armer! - rief sie bedauernd und streichlte ihm das stachelige Kinn. - Rasieren Sie sich! - Szerb beobachtet entzückt, mit liebevoll hervortretenden Augen die geschmeidigen, kleinen Bewegungen Annys. - Sie haben mich mit Ihren Rosen erobert - sagte Anny lachend. - Haben Sie eine Geliebte?... dann geben Sie ihr den Laufpaß, sofort! verstehen Sie, sofort! - Und bevor noch Szerb den tieferen Sinn dieser Aufforderung enträtseln konnte, lief sie zur Türe hinaus. Gleich darauf kam Kat in die Hall und setzte sich neben ihn. Eine verirrte Biene summte über ihren Köpfen, der kleine Lärm wirkte so körperlos in der Stille, wie Lämmerwolken zwischen den Strömungen des Himmels. Große weiße Hortensien standen auf dem Tisch und schwankten leise im Winde des Ventilators. Wie eine Eidechse, die sich ihrer Winterhaut entledigt, stieß Szerb fast unmerklich seine gereizte, traurige Stimmung ab; minutenlang fühlte er sich vollkommen glücklich.- Gefällt sie Ihnen? - fragte Kat mit glänzenden Augen.- Sehr! - brummte Szerb beschämt.- Sind Sie verliebt? Kat Stimme klang, wie wenn ein Cello gerührt lachen würde. Szerb konnte nicht antworten, er nickte wortlos mit dem Kopf.- Was würden sie für sie tun?- Ich würde mich in Stücke schneiden lassen, auf daß sie unbehindert über mich herrscht! Divide et impera, wie die Habsburger sagen... Kat lachte. - Ich glaube, daß Anny den Nachmittag zu Hause verbringt - sagte sie, spitzte den Mund und warf Szerb einen bedeutungsvoll schlauen Blick zu. Dann brach sie plötzlich in lautes Lachen aus. - Andrassy Str. 22. ÜL 5. flüsterte sie ihm zu und pfiff ihm scharf ins Ohr. - Aber daß Sie ja nicht unrasiert hingehen...------------ 489 ------------

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