Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)
Függelék - Anhang - Einleitung
Einleitung Entsprechend der Konzeption der Reihe Déry-Archiv veröffentlicht auch dieser Band Artikel und dramatische Werke aus unbekannten und in Buchform noch nicht veröffentlichten Schriften Tibor Dérys. Sie alle stammen aus den zwanziger und dreißiger Jahren Nach dem Scheitern seines Briefmarkengeschäfts lebte Déry ab Februar 1926 fast acht Monate lang in der italienischen Kleinstadt Perugia. In dieser fruchtbaren Schaffensperiode schrieb er mehrere Gedichte und drei surrealistische Dramen. Sie sind außerordentlich interresant und geistvoll, fanden aber wegen ihres Surrealismus nach Dérys Rückkehr nach Budapest keinen Anklang. Erst Jahrzehnte später, nach der Uraufführung 1967 des Riesensäuglings (Óriáscsecsemő), des ersten Stücks dieser „Trilogie”, wurde deren Bedeutung bekannt. In den folgenden Jahren wurde auch eine französische und eine englische Übersetzung (Le bébé géant, The giant baby) in Paris und New York aufgeführt. Die anderen zwei surrealistischen Bühnenwerke, Was essen Sie zum Frühstück? und Der blaue Radfahrer (später Die glückliche Familie), bekamen aber bis zum heutigen Tage keine Öffentlichkeit auf der Bühne. Daher ist die deutsche Übersetzung des dritten Dramas, Die glückliche Familie (A kék kerékpáros), die von Déry selbst stammt, eine besonders beachtenswerte Entdeckung aus dem Nachlaß. Die Geschichte des Manuskripts ist folgende: Nach den ergebnislosen Versuchen in Budapest wandte sich Déry mit seinen Plänen nach Prag, um die in Perugia geschaffenen Stücke auf der Bühne aufzuführen. Den tschechischen Theatern waren nämlich avantgardistische Experimente nicht fremd. So nahm Jifi Frejka, ein Regisseur der Umélecka Beseda, Dérys Angebot mit Interesse auf und bat ihn, eines der Werke ins Deutsche zu übertragen, um es kennenlemen zu können. Die Zusammenarbeit zwischen Déry und Frejka kam aus unbekannten Gründen leider nicht zustande, aber die angeforderte Übersetzung ist im Nachlaß erhalten geblieben, und ihre Veröffentlichung kann neues Interesse an Dérys surrealistischen Anregungen wecken. Bemerkenswert is auch die aus der ersten Hälfte der dreißiger Jahren stammende Szene, deren Maschinenschrift sich im Aczél-NachlaB in der Handschriftenabteilung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften befindet. Sie ist eine höchst originelle und geistvolle Parodie des Dramas von Sophokles Oedipus der Tyrann. Das völlig unbekannte Werk hängt gewissermaßen auch mit Dérys surrealistischen Neigungen zusammen. Es ist