Déry Tibor: Különös árverés. Regények 1920–1942. Ein Fremder (Déry Archívum 4. Petőfi Irodalmi Múzeum és Kortárs Irodalmi Központ, Budapest, 1999)

Szerb wehrt mit der Hand ab. - Armer alter Freund - sagt Borbolya -, was geht dich das alles eigentlich an! - Er gibt seinem Freund einen liebenswürdigen Klaps auf den Rücken. ­Aber schließlich hat sie sich ja doch beruhigt, ja? Hast du sie nach Hause begleitet? Szerb brummt. - Das habe ich gedacht. Und wo hast du schließlich Quartier gefunden? Hätte ich wenigstens Zeit gehabt, dir eine Adresse zu geben! Im Ofen sind die Hotels teuer und schmutzig. Wo hast du geschlafen? - Ja - sagt Szerb und schaut zum Fenster hinaus. Borbolya lacht. - Du bist imstande und hast den Namen des Hotels vergessen! Aber dieses Leben wird jetzt ein Ende nehmen, Georg! Ich habe die Absicht, einen anständigen Menschen aus dir zu machen! Tagsüber wirst du bürgerlich leben, nachts darfst du Gedichte schreiben! Ich habe einige Verbindungen! Du wirst mir sagen, was du kannst ... Einstweilen ... - Einstweüen - unterbricht ihn Szerb mit zorniger Stimme -, einstweilen kann ich dir mitteilen, daß Martha soeben Professor Büchler antelephoniert. Borbolya schaut seinem Freund stumm ins Gesicht. Hat es ihm die Rede verschlagen, denkt Szerb. Von der Donau her hört man erneut Sirenenpfiffe. Vor dem Fenster zieht mit schwerem Flügelschlag eine Taube vorüber, vielleicht bringt sie Botschaft aus der Gegend der Matthiaskirche! Borbolya entschließt sich endlich: - Was hast du gesagt? Szerb zuckt mit der Schulter. - Woher weißt du es? - Die Stimme Brobolyas klingt sehr merkwürdig. - Wir haben uns vor einer halben Stunde getrennt - sagt Szerb. - Sie hat es selbst gesagt! Ich bin mit einem Auto gekommen, weil ich dachte, daß du ... daß du es vielleicht noch verhindern kannst ... Was fehlt dir, Ludwig? Borbolya fängt plötzlich zu schreien an, Szerb ist ganz erschrocken. - Und damit hast du bis jetzt gewartet, du Unglücksmensch! - schreit er, Szerb sieht betroffen, daß sein Freund plötzlich rote Ohren bekommt. - Hast du denn nicht verstanden, im was es hier geht ... Daß jede Minute zählt! Jetzt rückst du damit heraus, wo es schon zu spät ist? Szerb ist ganz benommen. - Ich glaube nicht, daß sie wirklich telephonieren wird! - brummt er. - Hat sie es gesagt oder hat sie es nicht gesagt? ... So, sie hat es gesagt, sie hat es mir sogar sagen lassen ... dann hat sie auch telephoniert! - Borbolya tritt vor seinen Freund und schaut ihm starr in die Augen. - Ludwig - sagt er mit etwas heiserer Stimme -, du kennst Martha nicht! Du glaubst ihrem sanften, kindlichen Lächeln! Vor einem Jahr hat sie sanft und kindlich

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