Déry Tibor: Knockout úr útijegyzetei. Elbeszélések 1930–1942. Erzählungen aus den Reiseerlebnisse des Mr. Knockout (Déry Archívum 3. Petőfi Irodalmi Múzeum, Budapest, 1998)
Deutsche Texte
Das Kind D ie junge Frau G. strahlt vor Glück, sie sieht Mutterfreuden entgegen. Schon bevor es ihr zur zarten Gewißheit wurde, war sie eitel Lebensfreude und süße Bejahung, aber seit einigen Monaten ist ihr Glück kaum mehr zu bändigen. Sie blickt weder nach rechts, noch nach links, wie mit verbundenen Augen schreitet sie, blind für Alltag und Weltgeschichte, mit sicheren Schritten ihrer ureigensten Zukunft zu: die Statue des Mutterglücks mit der Binde auf den Augen. Wohin sie auch tritt, bildet sich sofort ein silberner Umkreis von Lächeln um sie, den sie nicht merkt, sanft lächelnd schreitet sie weiter, immer neue Kreise um sich ziehend. G., der dicke Gatte, plätschert schalkhaft und verständnisvoll in ihrem schillernden Kielwasser; wie kein anderer versteht er das Wohlgefallen der Welt zu würdigen. - Bandi, sagt die junge Frau um vier Uhr morgens und tippt mit dem Zeigefinger auf seine schnarchende Nase, Bandi, es ist aufgewacht! G. grunzt. - Was ist aufgewacht? - Das Kind! sagte die junge Frau beleidigt. G. öffnet das eine Auge, blinzelt und bricht in schallendes Gelächter aus. Die junge Frau wird bleich vor Entrüstung. - Es hat zweimal geklopft! - erklärt sie barsch, denn in der Verteidigung seines Mutterglücks wird das Lamm zu einer Tigerin. Es ist noch dunkle Nacht, der bleiche Schein einer Straßenlaterne fällt durchs Fenster und umströmt die schwarz schlummernden Möbel. G. blickt zufrieden zum anderen Bett hinüber, wo unter einer leichten Decke die schlanke kräftige Gestalt seiner Frau ruht, das blühende Gesicht in einem Kranz von schwarzblauen Haaren eingerahmt. Er schmuzelt. - Wie oft hat es geklopft? - fragt er. - Zweimal! - sagt die junge Frau und legt die leicht gewölbte Hand auf den Leib. Seit einiger Zeit geht sie sehr behutsam mit ihrem Körper um, mit kleinen, langsamen Bewegungen, die wie Liebkosungen wirken. - Zweimal! - wiederholt G. - Das bedeutet, daß es weiterschlafen will. Addio, mein Täubchen! Er schläft sofort ein. Aber die junge Frau blickt noch lange, versinnen vor sich hinlächelnd auf die große Zehe ihres rechten Fußes, die unglaublich weit entfernt, beim äußersten Bettrand, vom Lampenlicht schwach beleuchtet, lustig unter der Decke hin - und hertanzt, daß es zum Lachen ist. Bisweilen horcht sie gespannt. Klopft es? Nein, es klopft nicht. Der große, dicke Mann