Arany János - Győrei Zsolt (szerk.): Der ruf der Nachtigall (Budapest, 2019)
II - „...ein morscher, faulender Baum...” - Im Kreis der Familie
Der Kleinste wünscht sich Brot und nagt daran mit Lust, Er stochert im Feuer, malt Schlangen in die Luft. Der Große liest gebannt, lässt alles andre stehn, Der wird bestimmt Pastor, das kann doch jeder sehn. So redet der Vater und glaubt ganz fest daran, Doch den Jungen ziehen nicht die Gebete an, Er liebt viel mehr Lieder, Verse und Geschichten, Will selber schreiben, versuchen selbst zu dichten. Die Hacke pendelt an der Wand, der Landwirt ruht, Sein bunter Rucksack am Nagel, da hängt er gut. Die Kinder sind voll Neugier, was im Sack wohl sei, Vielleicht ist ja für sie ein Hasenbrot dabei. Wer mit seinem Händchen reingriff in den Beutel, Schrie voll Schrecken auf, des Teufels nackte Beute? Ein kleiner Hase, die Freude war riesengroß, Der wird gefüttert, wann aber schlafen wir bloß? Der Väter wünscht allen einen guten Abend, Er setzt sich, will seinen müden Körper laben, Er wischt sich die Stirn mit einem staubigen Tuch, Die durchfurcht ist, denn sein Leben ist hart genug. Doch schaut er sich um im Kreis der frohen Kinder, Glättet sich die Haut, die Sorgen werden minder. Er zündet sich im Feuer seine Pfeife an, Die Frau, sie redet lieb, er rückt an sie heran. Die gute Hausfrau lässt ihn nicht lange warten, Denn sie weiß, jetzt muss das Essen rasch geraten, Sie stellt den großen Stuhl in die Mitte zum Tisch, Holt dann das schlichte Essen, Brot und etwas Fisch. Sie hat schon gegessen wie auch die Kinderschar, Doch drängt der Mann: „Komm Liebste, komm und sei mir nah!“ Alles schmeckt besser, wenn wir zusammen essen, Happen für die Kleinen, die sind ganz versessen. 32 ---33