Török Dalma (szerk.): „Nekünk ma Berlin a Párizsunk”. Magyar írók Berlin-élménye, 1900-1933 (Budapest, 2007)

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In seiner das erste Mal 1926 herausgegebenen zusammenfassenden Arbeit schrieb Carl Einstein über diese russischen Künstler: „Das Motiv mindert die Schöpfung zur Erinnerung, und die ungebundene Produktion wird von einer rückständigen Besitzpsychose verdrängt. Diese Russen hatten das Bild gänzlich purgiert, und hier steckt etwa ein Verdienst. Doch gelang es ihnen nicht, in das tätige Stadium der Gestaltbildung vorzudringen."14 Die wesentliche Veränderung steht und fällt also damit, ob sie über das rein Gegenständliche sowie die konstruktive funktionale Darstellung desselben hinausgelangen, das heißt, ob sie jenes Stadium errei­chen, in dem sich die Gestalt gleichsam ununterbrochen konstruktiv bildet. Das Ideal ist die unbeherrschbare und nicht festhalt­bare architekturale Konstruktion, die in keiner Weise als eine Abbildung von etwas erinnert werden darf. Zugleich ist dieses in Bewegung befindliche funktionale Werk ein Gegenbild zu jener funktionierenden Welt, der der moderne Mensch entflieht, von der er in seinem Werk eine Gegenwelt und in sich selbst isolierte innere Welt erschafft. Daher verweist Kassák in seinem Artikel Uber den Konstruktivismus aus dem Jahr I 923 auf den sozialen Charakter dieser Schaffensweise: „Das Soziale der konstruktivis­tischen Künstler besteht darin, was sich in den heutigen ungewohnten und trockenen geometrischen Formen ausdrückt. Und hier handelt es sich nicht mehr um ästhetische Formen, sondern um Lebensformen."15 Wenn ich oben den gesellschaftsformenden, aktivistischen und utopistischen Charakter dieser Kunst erwähnt habe, so muss ich an dieser Stelle betonen, dass jener hier beinahe in jedem Ismus klar aufspürbar ist. Im künstlerischen Leben Berlins waren diese Strömungen parallel präsent, und dies erlaubt uns auszusprechen: Berlin war gleichzeitig vielseitig. Es erschienen hier ungarische Vertreter dieser konstruktiven Kunst wie Bortnyik, Péri oder auch Moholy-Nagy, über den Bernáth in seinem oben erwähnten Brief zwar nicht viel Gutes schrieb, was Kassák aber nicht beeinflusste. In einer Erinnerung aus dem Jahr I 962 schrieb Kassák dazu: „In Berlin gelangte er (Moholy-Nagy - d. Verf.) zum Kreis Der Sturm, und in dieser fiebrigen, far­benreichen Atmosphäre fand er jenes Ich, das einige Jahre später eine bedeutende Rolle in der Reihe der Avantgardisten sowie unter den Verfechtern der modernen Kunst einnahm. (...) Mit seinen plastischen Konstruktionen hat er das Gesetz der physika­lischen Schwerkraft überschritten, seine streng konstruierten Werke rufen im Betrachter ein Gefühl der Schwerelosigkeit, des Schwebens hervor."16 Der Ahistorismus des Konstruktivismus vereitelt, worauf auch Ernő Kállai verwies17, die Macht der Erinnerung oder die perzeptiven Modalitäten der rein gegenständlichen Wirklichkeitsäquivalenz, er eröffnet das Werk für ein nicht endendes Bewegungsdasein, eine immanente Gravitation, durch die das Werk unmerklich organisiert wird, und lässt die architektonischen Elemente des Werkes in einer einander durchdringenden, dann sich entfaltenden Weise (Kállai) wirken. Weniger bekannt ist László Péri, der sich ebenfalls dem Sturm und dem Kreis um FHerwarth Waiden anschloss, jener Gruppe, die abweichende Versuche zu den Ismen unternahm. Waiden verwies in der ersten Ausgabe 1926 von Der Sturm auf die 1 74

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