Török Dalma (szerk.): „Nekünk ma Berlin a Párizsunk”. Magyar írók Berlin-élménye, 1900-1933 (Budapest, 2007)
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Lajos Tihanyi an György Bölöni und Ehefrau, 4. 11. 1923. Liebe Itóka, lieber Gyurka, ...Herwarth Waiden fährt nach Pest, um einen Vortrag zu halten. Er ist mir hinterhergerannt, dass er so doch nicht fährt, ohne mich zu kennen, falls man ihn fragen sollte. Also morgen kommt er zu mir herauf, aber vor dem Sturm fürchte ich mich, es wird gerade gut sein, vor dem Gewitter in Paris einzutreffen! Es umarmt Euch Euer Fratello László Moholy-Nagy an Tibor Déry. Berlin, den 21. März 1930 mein lieber alter, deinen roman habe ich schon lange bei ullstein abgegeben, wo mir gesagt wurde, das fantastische romane nicht wirklich gehen, gesellschaftsromane gingen besser, ich glaube es ihnen, die menschen sind immer darauf neugierig, was ihnen keinerlei Überraschungen bringt, nur registriert, darüber hinaus haben sie sich wegen der äußeren erscheinungsform des manuskripts sehr geziert, macht nichts, würden sie doch nur endlich den roman lesen! heute habe ich angerufen, was mit der Sache ist. sie haben um Verzeihung gebeten, dass sie noch nicht dazu gekommen seien, nächste woche belästige ich sie wieder, über dein theaterstück habe ich schon mit jemandem gesprochen (mir hat es sehr gefallen, so sehr, dass ich es am liebsten selbst machen würde, wenn ich direktor wäre), leider habe ich das stück auch meinem zuverlässigen ullstein-menschen dagelassen, damit er vielleicht einen besseren eindruck von dir bekommt - somit kann ich momentan nicht mehr tun, als, wenn sich die gelegenheit ergibt, einigen leuten noch davon zu erzählen, könntest du mir nicht noch einen einakter schicken (auf deutsch - vielleicht, aber nur sehr vielleicht auf ungarisch), damit ich ihn mit dem anderen weitergeben könnte, ich umarme dich, du unzuverlässiger Schriftsteller, schade, dass du nichts herausbekommen konntest, so muss ich es machen, ich sehe, den bauch der stadt. servus, mein alter, und ich wünsche dir aus ganzem herzen, dass es mir gelingt, etwas in deinem interessé zu tun Moholy-Nagy László Moholy-Nagy an István Hevesy. Berlin, den 5. 4. 1920 In Wien war ich ca. 6 Wochen. Ich bin da eigentlich verfault, denn es scheint mir, dort kann man nichts anderes tun. Jetzt ist schon die ganze Ma-Gruppe dort. Sie planten ständig auf Familienbasis die Kunst, die Zeitschrift herauszugeben, aber keiner war bereit, sein eigenes (Geld) zu „riskieren“, so zieht sich die Sache vielleicht auch noch jetzt hin... Auch Kemény ist eingetroffen. Kassák galt neuerdings als sehr eigenbrötlerisch, aber auf der Basis timeo Danaos freue ich mich hier zu sein und nicht in seiner 1 69