Török Dalma (szerk.): Mantel der Traume. Ungarische Schriftsteller erleben Wien, 1873-1936 (Budapest, 2011)
Studien - Julianna WernItzer: Wege durch die lücken des unsichtbaren
(Ransmayr 205) Am Tag darauf verlässt die Mehrzahl der Besatzung das Schiff und macht sich auf den Weg in Richtung des entdeckten Landes, dabei lässt sie den Maschinisten zurück, der sechs Tage später stirbt. Der Bezug auf die Bibel ist bei Jókai ein wesentlicher und fester Bestandteil. Das biblische Material stammt aus den ersten sechs Kapiteln des unter dem Namen Genesis bekannten ersten Buches der fünf Bücher Mose, dem Pentateuch. In den Kapiteln Der neue Himmel, Die Geburt einer Welt, Die neue Schöpfung verarbeitet Jókai das erste Kapitel der Genesis, die Schöpfung, auf besondere Weise. Der Held versucht mit den technischen Mitteln seiner Zeit, das Werk der Schöpfung in seiner eigenen begrenzten Sphäre zu wiederholen. Als Analogie zu dem modernisierten Text der ungarischen Bibelübersetzung von Gáspár Károli ist die Welt der Nordpolinsel öde, ausgestorben und dunkel, das Licht in diese Eislandschaft bringt im Roman eine Vulkanzündung mit einem modernen Sprenggerät. Im Roman Ransmayrs, der in seinem Titel dieselbe Dunkelheit heraufbeschwört, gibt es keine Hoffnung mehr, keinen Weg ins Licht. ANMERKUNGEN 1 Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, Band III. Druck und Verlag der kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei 1887, 2 Payer, Julius: Die österreichisch-ungarische Nordpol-Expedition in den Jahren 1872-1874. Wien 1876. Zitiert nach: Ransmayr, Chistoph: Die Schrecken des Eises und der Finsternis. Fischer Taschenbuchverlag Frankfurt a. M. 2008 (20) S. 159. 3 Payer, Julius: Die österreichisch-ungarische Nordpol-Expedition in den Jahren 1872-1874. Wien 1876. 4 Hon Morgenausgabe vom 6. Oktober 1874: Am 17. Oktober treffen Julius Payer und Doktor Kepes in Budapest ein. Sie halten einen Vortrag bei der Sitzung der Geographischen Gesellschaft. Hon 19. Oktober 1874: Bericht über den Aufenthalt von Payer und Kepes in Budapest. Das Blatt berichtet, welche interessanten Details Payer von der Kälte am Nordpol und deren Auswirkung erzählt hat. Hon Abendausgabe vom 29. Dezember 1874: Dr. Kepes Gyula újabb kitüntetése [Erneute Auszeichnung von Dr. Gyula Kepes]. 5 Der Roman erschien in deutscher Sprache das erste Mal vom 3. Januar bis zum 22. Juli 1875 im Pester Lloyd, neu herausgegeben wurde er unter dem Titel Bis zum Nordpol. Ein klassischer Science-fiction Roman 1989 beim Verlag Das Neue Berlin in der Übersetzung von Hans Skirecki. Die im Folgenden zitierte Ausgabe (Jókai): Maurus Jókai, Reise in die Vergangenheit - Eine phantastische Polarfahrt. Schweizer Druck- und Verlagshaus AG, Zürich 1957. Aus dem Ungarischen übertragen und bearbeitet von Alexander Sacher Masoch. Auf Ungarisch erschien er unter dem Titel Egész az északi pólusig! Vagy: mi lett tovább a Tegetthoffal? Roman. Nach den Aufzeichnungen eines auf dem Schiff verbliebenen Matrosen. Band 1-2. Budapest 1876. Atheneum. 6 Christoph Ransmayr: Die Schrecken des Eises und der Finsternis. Erstausgabe 1984, Zitiert nach: Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt a. M. 2008. Im Folgenden: Ransmayr 7 Veress, Zoltán: Jókai természettudománya [Die Naturwissenschaft Jókais] In: Ponticulus Hungaricus IV Jahrgang, Nr. 2. März 2000. 120