Schultheisz Emil: Traditio Renovata. Tanulmányok a középkor és a reneszánsz orvostudományáról / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 21. (Budapest, 1997)

21. Zur Geschichte des medizinischen Unterrichts in Ungarn vom frühen Mittelalter bis 1769

Z^oo¡ wähnt. 1 5 Im Jahre 1448 fungierte der Arzt und Propst Nicolaus Stock als Kanzler der Uni­versität. 1 6 In kurzer Zeit scheint sich die Universität zu bedeutender Höhe emporgeschwungen zu haben, wozu nicht wenig der Umstand beitrug, dass an ihr nicht ausschliesslich kanonisches und römisches Recht, wie zu Pécs, sondern auch Theologie und nicht zuletzt Medizin vor­getragen wurden. Einen nicht geringen Beweis von der Blüte der medizinischen Fakultät ent­halt die Liste derjenigen Professoren, die die Universitas Budensis im Jahre 1415 auf dem Konstanzer Konzil vertraten, bzw. in Begleitung Siegmunds daran teilnahmen. ,,Von der ho­hen schul zu Sundens in Unger gelegen Die kamen ... Symon C os elñ meÿster in der erczney ... Matheus de diernach. ..." schreibt Ulrich von Rÿçĥen ĥa in seiner Geschichte des Kons­tanzer Konzils. 1 7 Auch diese Universität hatte kein langes Leben. Warum sie aufhörte zu existieren, ist nicht bekannt. Doch sollten nicht viele Jahre verstreichen, bis Ungarn wieder ein vollständiges Studium generale sein eigen nennen konnte. Durch Anregung des hochgebildeten Humanisten, Pri­mas von Ungarn Johann Kardinal Vitéz, Hess König Mat hias Corvinus eine Universität in Pozsony (Pressburg, Istropolis) mit Zustimmung von Papst Paul II. errichten. Die Bestäti­gungsurkunde wurde in Rom am 9. Mai 1465 datiert. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 20. Juli 1467. 1 8 Was die Ausbildung der Ärzte an der auch Academia Istropolitana genannten Universität anbelangt, ist ein von Johann Vitéz an die Stadt Pozsony gerichtetes Schreiben vom 18. Juli 1467 von grosser Bedeutung. Darin wird erwähnt, dass der Erzbizschof Vitéz nebst einem Magister Petrus doctor artium et medicinae, ... pre erea Magistrum doc orem arcium (sie!) et medicine (sic!) ut iam Domino annuente in illa universitate, id, quod institutum es , execu­tioni demandetur, incipiantque eç iønes ... 1 9, noch zwei bedeutende Professoren an die Uni­versität schickte. Einer der beiden, Magister Martinųs kusch, war auch Arzt und ein ganz bedeutender Astronom. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass im Professorenkollegium auch der Name des weltberühmten Regiomontanus zu finden ist. 2 0 Einzelheiten über das Medi­zinstudium an der Academia Istropolitana sind nicht bekannt. Jedenfalls wurde der an der Pressburger Hochschule erlangte wissenschaftliche Grad an der Wiener Universität aner­kannt. In den Matrikeln der Universität Wien ist im Jahre 1470 z.B. der Name des Michael Penckler als baccalaureus de Posonio eingetragen. 2 1 Es ist auch interessant, dass im Jahre 1496 der Meister Johann Horow (Horb) von der Wiener Universität einen Ruf an die neu ge­gründete Hochschule in Óbuda erhält: Magister de Horroxv promotus ad collegium in Uni­versitate Budensi. 2 2 Nach dem Tode des Königs Matthias Corvinus wird auch über die Auf­lösung dieser Universität berichtet. 1 5 Fraknói, V. Urkunden aus päpstlichen Archiven, Tört. Tár. 1892, 398—401 (ungarisch). 1 6 Schultheisz, E. Die Ärzte des Kaisers Siegmund aus dem Hause Luxemburg. Otto Zekert-Festschrift. 1 7 Rÿçhen a , Ulrich von Concilium von Constenz (sie!), Augsburg, 1483, 146 verso. 1 8 Császár, M. Die Academia Istropolitana. Pozsony, 1914, 102 (ungarisch). 1 9 Belnay Hist. Litt. Bonarumque Artium in Hungaria. Posonii, 1799, 37. 2 0 Schier, X. X. Memória Academiae Istropolitanae, 30. — Es sei hier bemerkt, dass der Ausdruck "Studium gene­rale", wie er in den päpstlichen Urkunden gebraucht wird, den Universitätsrang bezeichnet, die später gebrauchte Bezeichnung „Academia" mehr den humanistischen Charakter der Hochschule zum Ausdruck bringt. 2 1 Schrauf, K. Matrikel der ungarischen Nation der Wiener Universität von 1453 bis 1630, Budapest, 1902, 114 (un­garisch). 2 2 Salamon, F. Die Geschichte von Budapest, 1885, Bd. III, 292 (ungarisch).

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