Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti közlemények 226-229. (Budapest, 1914)

TANULMÁNYOK - Makovitzky, Josef: "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland" (Paul Celan). In Memoriam Privatdozent Dr. Med. Dénes György (1901-1945)

228 Comm, de Hist. Artis Med. 226-229 (2014) fur Gerichtliche Medizin und legte dort eine Fachprüfung ab. Der nächste Schritt war die Weiterbildung in Klinischer Chemie bei János Ángyán an der Universität Pécs. Am 1. April 1929 wurde Dénes Görög Chefarzt der neu geschaffenen Prosektur und des Zentrallabors für bakteriologische Untersuchungen im Komitatskrankenhaus Szombathely. In kurzer Zeit organisierte er eine funktionsfähige und über die Komitatsgrenzen hinaus hoch angesehene Krankenhaus-Abteilung. 1930 heiratete Dénes Görög die gleichfalls aus einer assimilierten Familie stammende Klára Szemző. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Klára (geb. 1931) und Sándor Dénes (géb. 1933) hervor. 1934 habilitierte sich Dénes Görög im Fach Pathologie mit der Arbeit: Über die Pathologie des Herzens, der Blut- und Lymphgefäße an der Universität Pécs. Gleichzeitig erhielt er die Venia legendi. Ein Redakteur der Komitatszeitung schrieb: „Die freudige Nachricht hat sich wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitet“. ,fr hat die Kultur der Stadt bereichert und zum guten Ruf der Ärzteschaft beigetragen. “ Seine Ernennung zum Privatdozenten wurde in der Stadt und im Komitat mit Freude aufgenommen. „Der neue Dozent kam vorfünf Jahren in unsere Stadt und wird heute auf Grund seines ärztlichen Könnens und seines Wesens allseits geschätzt.“ Dénes Görög wurde zum Mitglied des Rotary-Clubs von Szombathely gewählt. Ab 1930 erhielt das Institut sein Untersuchungsmaterial (Blut, Sekret usw.) aus folgenden Komitaten: Vas, Zala und Györ-Sopron. Dénes Görögs persönliche Lage und die Lage seiner Familie veränderten sich durch die sog. Judengesetze, die 1938 und 1939 in Ungarn erlassen wurden. Die im römisch- katholischen Glauben aufgewachsenen und erzogenen Kinder galten auf Grund der neuen Gesetze nunmehr als Juden. Wer vor dem 1. August 1919 zum christlichen Glauben übergetreten war, wurde als Christ angesehen. Dr. Görögs Urkunde datiert jedoch vom 6. Oktober 1919. Nach dem dritten Judengesetz (1941) wurden die in Ungam lebenden Juden im eigenen Land und in der Stadt isoliert. Als Verbündeter des Deutschen Reiches erhielt Ungarn nach dem Zweiten Wiener Schiedsspruch (1941) das verloren gegangene Nord-Siebenbürgen zurück. 1942 wurde Dénes Görög als Militärarzt einberufen. Kurz darauf wurde er für einige Tage zum Arbeitsdienst verpflichtet. Ernő Pető, der Krankenhausdirektor von Szombathely, bestätigte die Unverzichtbarkeit von Privatdozent Dénes Görög. Dennoch wurde er nicht vom Arbeitsdienst freigestellt. In der Familie wurde über dieses Thema nicht offen gesprochen. Im Krankenhaus durfte er zunächst noch Weiterarbeiten. In dieser Situation war es bemerkenswert, dass Professor József Tomcsik (1898-1964) an Dénes Görög einen persönlichen Dankbrief schrieb, bevor er Ungam verließ, um den Lehrstuhl für Flygiene an der Universität Basel anzunehmen: „Mein lieber Freund! Ich möchte Dir persönlich für Dein Engagement, für Deine jahrelange aufopfernde Arbeit, mit der Du die Arbeit des Landesinstituts für Hygiene unterstützt hast, einfach danken! Damit hast Du das Gesundheitswesen unseres Landes maßgeblich gefördert. Als letzten Gruß nimm bitte meine besten Wünsche an! Ich verbleibe mit ehrlicher Freundschaft und Hochachtung.“ Solche Worte an einen geächteten Kollegen zu schreiben, wagten 1943 nur wenige Menschen! In den letzten Jahren hat Ferenc Garzuly die Geschichte der Prosektur von Szombathely in den Jahren von 1929 bis 1945 aufgearbeitet. Ihm ist es zu verdanken, dass Görögs erstes und letztes Sektionsprotokoll aufgefunden wurden. Er sezierte noch am

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