Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti közlemények 222-225. (Budapest, 2013)

TANULMÁNYOK - Offner Robert: Az orvosi tudás Erdélybe juttatása az Újkorban, erdélyiek külföldi tanulmányai és külföldi orvosok bevándorlása útján

30 Comm. Je Hist. Artis Med. 222—225 (2013) Dieser Trend der Fokussierung auf die beiden Medizinischen Fakultäten zu Wien und Pest verstärkte sich in der letzten Periode des Untersuchungszeitraums: 1801 bis 1849 noch mehr. Von 200 identifizierten Hörem der Arzneikunde immatrikulierten 147 in Wien, 87 in Pest, wobei sich manche an beiden einschrieben. Die Universitäten von Padua (7), Prag (3) und Pavia (2) gehörten damals zum Habsburger Reich, wurden jedoch nur von wenigen aufgesucht. Außerhalb der Grenzen der Donaumonarchie waren nur vereinzelt Landsleute aus dem Karpatenbogen zu finden: in Paris 3, Tübingen, München, Göttingen und Würz­burg mit jeweils nur einer Immatrikulation gelten als nicht signifikant. Fakt ist jedoch, dass neben Paris die „erste Wiener Schule der klinischen Medizin“ zu jener Zeit mit namhaften Professoren: de Heten, Störck, Crantz, Auenbrugger zu den führenden Ausbildungsstätten für Ärzte zählte.21 Ein entscheidender Faktor in der Entwicklung der Anzahl von Medizinern war nun die jeweilige Nachfrage an akademisch ausgebildeten Ärzten in der untersuchten Region sowie der Stand des Sanitärwesens einschließlich der staatlich geforderten Strukturen des ärztli­chen Versorgungsnetzes in Siebenbürgen. Das Dekret Generale Normativum in Re Sanita­tis von 1770 brachte diesbezüglich tief greifende Änderungen und beschleunigte den Aus­bau eines engmaschigeren und gut durchorganisierten Gesundheitswesens in den Kronlän- dem der Monarchie, einschließlich des Großfürstentums Siebenbürgen. Daher kann festge­stellt werden, dass die Ausbildung der bisher nachgewiesenen 486 Mediziner sowie 57 Militärchirurgen zwar nicht die endgültige Anzahl aller akademisch ausgebildeten Ärzte und Militärärzte repräsentiert, jedoch stellen diese Zahlen die derzeit aktuellsten For­schungsergebnisse auf diesem Gebiet dar. Somit ist die quantitative Erfassung und Auswer­tung weit fortgeschritten und es sind zukünftig höchstens marginale Ergänzungen und Kor­rekturen zu erwarten. Aus den ermittelten Orientierungen der jeweiligen Medizinstudenten geht eindeutig hervor, dass diese größtenteils den allgemeinen Trends der peregrinatio academica ihrer Landsleute entsprachen. Anders jedoch als im Falle der mehrheitlichen Theologiehörer war die Konfession für die künftigen Ärzte nicht von ausschließender Be­deutung. Natürlich spielte auch für sie das konfessionell geprägte Förderwesen (Stipendien, Kost und Logis etc.) eine erhebliche Rolle. Dennoch wirkten sich die verschiedenen Kon­fessionen der besuchten Universitäten keineswegs ausgrenzend auf diese Hörer aus. Somit finden wir zahlreiche Protestanten (Unitarier, Lutheraner) an der zwar katholischen, aber weltoffenen venezianischen Universität zu Padua und teils auch in Bologna. Genauso wa­ren die calvinistischen Universitäten zu Leyden und Basel auch für Lutheraner und Ange­hörige anderer Konfessionen offen. Nicht wenige lutherische Siebenbürger Sachsen stu­dierten an den calvinistischen Akademien zu Leyden, Harderwijk, Franeker, Utrecht und Basel. Ebenso fanden sich nicht wenige calvinische Jugendliche an den lutherischen Hoch­schulen, insbesondere an den berühmten Universitäten zu Halle, Jena, Leipzig, Wittenberg, Straßburg, Altdorf, Göttingen etc. Typischerweise besuchten, die mehrheitlich calvinistischen Siebenbürger Ungarn die reformierten Universitäten: Frankfurt (Oder), Marburg, Heidelberg, jedoch spielten diese zahlenmäßig nur eine marginale Rolle in der ärztlichen Ausbildung. Die Mehrheit der Sie­21 Erna Lcsky: Meilensteine der Wiener Medizin. Große Ärzte Österreichs in drei Jahrhunderten. Wien, 1981; Wolfgang U. Eckart: Illustrierte Geschichte der Medizin von der französischen Revolution bis zur Gegenwart mit 325farbigen Abbildungen. Berlin-Hcidclbcrg, 2011.

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