Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 210-213. (Budapest, 2010)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - Kapronczay Katalin: Egy magyar humanista polihisztor, Zsámhoky János (1531-1584)

Kapronczay K. : Ein ungarischer Polyhistor, János Zsámboky 39 sehen Medikamente, ihre Herstellung und Verwendung. Nach Galen war dieses Werk von Dioscorides von größter Bedeutung für das Fach. Ausgegangen aus der Übersetzung von Jean de Rųeil¡ųs (1474-1537), verglich Zsámboky sieben Handschriften, bearbeitete und verbesserte die Schriften von Dioskorides. Die Arbeit an der Materia medica begann er 1568-69 mit den Korrektionen und bereitete sie für die neue Ausgabe vor. 1570 schrieb er schon in seinen Briefen darüber, dass er alle seine Zeit für den griechischen Text verwen­det. Als Ergebnis einer langen anstrengenden Sammlungstätigkeit von Fragmenten, ihre Vergleiche, Verbesserung und Kommentierung, lag 1575 das Manuskript fertig vor, den für die Ausgabe fertigen Text schickte er dem Verleger Estienne. Sein Freund Ursinus wird noch gebeten, wenn er noch etwas Meritorisches über Dioscurides haben sollte, möge er es noch schicken, es gibt vielleicht noch Platz dazu. 2 6 Publius Vegetius, der Tierarzt des Al­tertums hat sein Buch: Artis veterinariae sive digestorum mulomedicina 1574 in Basel er­scheinen lassen, weil er das von Johannes Faber (1504-1557) in Basel 1528 verlegte Ex­emplar als fragmentisch und schlecht hielt. Die Textausgabe von Zsámboky 1735 charakte­risierte Johannes Gessner mit den folgenden Worten: „Es ist das von Zsámboky mit großer Sorgfalt zusammengestellte Musterexemplar " 2 / In der Fachliteratur wurden zwei seiner Werke, - die als charakteristische Gattungen ih­rer Zeit angesehen werden dürfen, - als eigene Verfasserschaft herausgegeben. Es war die Icones ... und die Emblemata. Die ungarische Medizingeschichte sah immer schon in seinem Icones veterum aliquot, ad recentium medicorum, philosophorumque elegiolis suis editae das erste medizinhistori­sche Werk des Faches. Seinem Geist, Styl und Struktur nach ist es ein wahres und charak­teristisches humanistisches Werk. Der künstlerische Wert der mitgeteilten Portraits nimmt in der zeitgenössischen kunstgeschichtlichen Fachliteratur einen wichtigen Platz ein, die Abbildungen der berühmten Experten bildeten später in der kunstgeschichtlichen For­schung ein gern unternommenes Analysen-Verfahren, die zu den Portraits verfass en kur­zen Verse sollten die Tätigkeit der berühmten Persönlichkeiten loben. Die erste Ausgabe kam 1574 in Atwerpen, in der Offizin von Christopher Plantin heraus, die zweite ebenfalls in einer Plantin-Offizin, diese wurde aber in Leyđeñ, von Franciscus Raphalengius (1539­15979, einem Schwiegersohn von Plantin verlegt. 2 S Das schriftstellerische Ansehen und die hohe Einschätzung von Zsámboky wurde durch das Werk Emblemata cum aliquot nummis antiqui Operis beträchtlich gesteigert. Die erste Ausgabe stammt aus Antwerpen 1564, ihr großer Erfolg drängte zu weiteren, insgesamt sechs Auflagen im 16. Jahrhundert. Diese Art der Dichtkunst von symbolischer Auffassung war zu jener Zeit sehr beliebt. Zsámbokys Emblemata ragte aber wegen ihres dichterischen Wertes, künstlerischer Gestaltung der Bilder und Stiche, und nicht zuletzt wegen des in­haltlichen Reichtums von allen anderen Druckwerken hoch hervor. Die Emblemata­Gattung wurde selbst von Zsámboky in seinem Vorwort erklärt. Er betont, es ist nicht nur eine Sammlung von berühmten Sprüchen, klugen Reden, geflügelten Worten in künstleri­scher Form dargeboten, seiner Auffassung nach unterrichtet die Emblemata ihrem Inhalt nach, veranschaulicht auf künstlerische Weise den wahrhaftigen Sinn, der weise verborgen 2 6 Schultheisz: a.a.O. 177. 2 7 Weszprémi: a.a.O. 717. 2 8 Jantsits Gabrie la: Zsámboky János arcképei. In: Orvostörténeti Közlemények, 109-112 (1985), 217-223.

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