Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 210-213. (Budapest, 2010)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - Schultheisz Emil: Filozófiaoktatás az orvosképzésben a renszánsz humanizmus idején

Schu heisz E. : Schulphilosophie in der Ausbildung der Ärzte 13 schriebenen Lehrbücher. „Auf diese Weise hatten die studia human itat is eine größere Frei­heit und Vielfältigkeit des Unterrichtsstoffes als irgendein anderes Gebiet, und damit er­klärt sich wohl ihre Beliebtheit bei den Studenten und der direkte Einßuss, den sie auf die anderen Disziplinen" ausübten. " 2 7 In erster Linie ist hier die Medizin zu verstehen. So finden sich im 15. Jahrhundert in steigender Zahl innerhalb und außerhalb der Uni­versitäten Ärzte, die sich eine humanistische Bildung aneigneten und zum Teil auch selbst humanistische Studien betrieben. Im Bereich der Medizin lassen sich repräsentative Namen für die Rezeption des huma­nistischen Gedankengutes zitieren. Marsilio Ficino, der Übersetzer und Kommentator Pla­tóñs, zugleich das Haupt der „Platonischen Akademie" in Florenz, hat Medizin studiert, bevor er sich der Philosophie zuwandte, und ist Verfasser von mehreren medizinischen Schriften. Als er im ausgehenden 15. Jahrhundert erneut die Wiederkehr des „Goldenen Zeitalters"' in Verbindung mit der Vorstellung einer allgemeinen geistigen Wiederbelebung verkündete, nannte er in diesem Zusammenhang unter den disciplinae liberales die Gram­matik, Poesis und Rhetorik, dazu die Malerei, Bildhauerkunst und Architektur, sowie Mu­sik. Ein besonderes Verdienst von Florenz sei es gewesen, auch die platonische Philosophie wiedererweckt zu haben, „in lucem e tenebris revocavit? ¦ Zu den Mitgliedern der Platonischen Akademie gehörte eine Anzahl von Ärzten, z. T. Professoren der Medizin an der Universität Pisa. Der Bedeutendste unter diesen Medizi­nern war Antonio Benivieni (+1502), berühmt in der Geschichte seiner Wissenschaft durch seine Schrift De abditis morborum et sanationum çaus is. Niccolo Leoniceno (1428-1524), le restaurateur de la Medicine ancienne erwarb sich eine so vollendete Kenntnis der griechischen Sprache, dass ihn Erasmus von Rotterdam und Julius Caesar Scaliger (1484-1558) dafür bewunderten. Diese Kenntnis des Griechi­schen kam ihm zu Nutze, als er Galen und Hippokrates ins Lateinische übersetzte. Es wa­ren Übersetzungen, die er später seinen medizinischen Vorlesungen an verschiedenen ita­lienischen Universitäten zugrunde legte. Leonicenos Schüler, Giovanni Manardi (1462­1536), der in Ferrara Medizin unterrichtete - und auch in Ungarn ärztlich tätig war - besaß eine umfassende Kenntnis der antiken Autoren und war davon überzeugt, dass man auf Hippokrates und Galen in ihrer ursprünglichen Gestalt zurückgreifen muss. Kein Geringe­rer als Rabelais hat ihn lobend unter den Zeitgenossen hervorgehoben, „die ihren Geist angestrengt haben, die alte und authentische Medizin wiederherzustellen. u2 6 Die ad-fontes-Forderung der Humanisten bezieht sich natürlich auch auf die Schriften des Aristoteles, und damit kommt es zu einem neuen Philosophiebewusstsein. Aristoteles war sowohl medizinischer Schriftsteller als auch Philosoph. Sein De sanitate et morbo (Ein Teil der Parva naturalia) wurde schon Anfang des 16. Jahrhunderts in den Lehrkatalog der medizinischen Fakultäten aufgenommen. Der Siegeszug des Aristotelismus, ließ sich trotz kirchliche Verbote, welche insbeson­dere die durch die arabischen Kommentatoren, wie Averroes, eingedrungenen pantheisti­2 4 Humanismus und Scholastik in der italienischen Renaissance. In: Humanismus und Renaissance. 1. Band, Hrsg. Kristeller, O.P. München, 1974. 94. 2 5 Ep. XI. In: Ficino, M.: Opera. Basileae, 1576,1. 944. Zit. nach Buck a.a.O. 2 ĥ Epitre-dédicace du tome second des le res mediçales de Manardi. In: Rabelais: Oeuvres completes , ed. P. Jourda, Paris, 1962. II. 483.

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