Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 198-199. (Budapest, 2007)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - KÓTYUK, Erzsébet: Das Gesundheitswesen der Transkarpaten-Region in der Tschechoslowakischen Ära (1919-1939). - (Közegészségügy Kárpátalján a csehszlovák korban (1919-1939))

Die Anfange der Hebammenausbildung hat die gesundheitliche Lage der Region be­trächtlich verbessert, aber am Ende der 1910er Jahre gab es noch 40 Dörfer, wo keine ein­zige ausgebildete Hebamme wirkte. Die Ärzte waren zahlenmäßig zu wenig, die Sterblich­keit der Säuglinge zu hoch, und die Mortalität sehr ungünstig. Der später verfassten tschechoslowakischen Fachliteratur nach wurde in dieser Zeit die Region der ehemaligen vier Komitate in 40 Sanitätsbezirke geteilt, wo insgesamt 28 Komitats- und Bezirksärzte Dienst leisteten. Das hatte zu bedeuten, dass auf einen einzigen Arzt 30.000 Einwohner fielen. In vieler Hinsicht stehen diese Angaben im Widersatz zu den offiziellen ungarischen Statistiken der Jahre 1914-1918, die bekannt geben, dass am Ende des ersten Weltkrieges z. B. im Komitat Bereg bloß 3 Krankenhäuser mit insgesamt 273 Betten, 33 Ärzten und 113 Hebammen, im Komitat Máramaros 7 Krankenhäuser mit insgesamt 653 Betten, 49 Ärzten und 209 Hebammen funktionierten. In Nagyszőlős - Komitat Ugocsa - betätigte sich das so genannte Perényi-Allgemeine-Krankenhaus, das auch Heilaufgaben der Bezirke erledigte. Nach unseren Angaben funktionierte es mit 60 Betten, einem Oberarzt-Direktor und einem Sekundärarzt. Im Komitat Ung standen im Ungvárer Krankenhaus im Jahr 1900 schon 200 Betten, 1914 noch 200 Betten den Kranken zur Verfügung. Nach unseren lückenhaften Angaben über die Situation im Komitat Ung und Ugocsa - wie bereits erwähnt - arbeiteten vor 1919 in den Komitaten Bereg und Máramaros bloß 84 Ärzte. In den Komitaten Ung, Bereg und Máramaros war die Zahl der Krankenhäuser 12, die Krankenbetten 1385, darin auch die Kapazität der Krankenhäuser der Städte Ungvár und Nagyszőlős mit inbegriffen standen. Die Angaben weichen also ziemlich voneinander ab! Was die gesundheitliche Versorgung der Einwohner betrifft, so darf behauptet werden, dass auf diese Region der Ärztemangel, die schlechten gesundheitlichen Zustände und das Vorhandensein der Infektionskrankheiten, - die in hohen Zahlen vertreten waren - charak­teristisch war. Nach dem ersten Weltkrieg kam fast die ganze Region: 12.653 km 2 mit 606.568 Ein­wohnern unter tschechoslowakische Aufsicht. Vor der Bearbeitung des Reglements haben die Behörden die gesundheitliche Lage aufgeforscht. Die Ergebnisse zeigten, dass zu jener Zeit besonders die epidemischen Krankheiten, vor allem der Typhus, die Ruhr und die Blat­tern Probleme bereiteten. In dieser Zeit erschien auch die Influenz-Epidemie, mit anderen Worten die spanische Krankheit. Nach den tschechoslowakischen Statistiken vom Anfang des Imperiumwechsels - in der zweiten Hälfte des Jahres 1919, später auch in 1920, - hat sich die Einwohnerzahl als Folge der schweren Epidemien, die hier grassierten, beträchtlich vermindert. Einige Daten aus der gesundheitlichen Aufschlüsselung des Jahres 1920: Von 1000 Dysenterienkranken sind 144 Personen verstorben, von 1000 Typhuskranken sind 259, von den Blatterninfizierten ebenfalls 259 Personen verstorben. Außerordentlich hoch erschien die Zahl der Tuberkulosenkranken. Die Bearbeitungen weisen daraufhin, dass die tatsäch­liche Lage noch schlimmer war, weil nicht alle infizierten Kranken in Evidenz genommen werden konnten. Der Grund dazu war größtenteils die schwere Annäherung der Gebirgsge­meinden, der Ärztemangel, und jene Tatsache, dass man die Kurpfuscherei höher ein­schätzte als die medizinische Hilfeleistung. Im Transkarpaten-Gebiet stand 1920 die Ster­berate auf 33 Promille. Das tschechoslowakische Ministerium für Gesundheitswesen hat mit seinem Gesetz 236/1922 die ganze Region auf 70 Sanitätsbezirke geteilt und beauftragte 70 Ärzte zur Ver-

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