Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 194-195. (Budapest, 2006)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - KAPRONCZAY, Károly: Entwicklung der ungarischen Schulhygiene

Diese ursprünglichen Vorstellungen konnten in der Praxis nicht vollkommen verwirklicht werden. Vor allem blieb die Inspizierung der Umgebung der Schüler, selbst innerhalb der Schule weg, d. h. die Klassenzimmer, Wasserversorgung, Lüftung, sanitären Möglichkeiten, weiterhin die Kontrollierung der Reinheit der Bänke usw. - wenigstens zweimal im Jahr - lassen Wünschenswertes übrig. Der Schularzt mußte obligatorisch in den Bürgerschulen und Lehrerseminaren, weiterhin in der VII. Klasse der Mittelschulen wöchentlich 2 Stunden Hygiene unterrichten. Eine wichtige Hilfe bedeutete für die Schulärzte das Werk von Ödön Frank, des Assistenten von Fodor unter dem Titel: Gesundheitslehre der Schule. Das Buch behandelt ausführlich die innere Einrichtung einer Klasse, weiterhin Heizung, Lüftung, Lehrmittel usw. und geht auch auf Fragen ein, wie all das die Gesundheit des Kindes beeinflußt. Auch den Epidemien in einer Schule wird ein hervorragender Platz eingeräumt. Das andere wichtige Fachwerk der Schulhygiene stammt aus dem Jahr 1899, und beinhaltete Studien von Gusztáv Riegler, Henrik Schuschny, Samu Steiner und Fülöp Waldmann, das als ein zusammenfassendes Werk betrachtet werden kann, weil es zur Zeit entstand, da die Schulhygiene schon ein selbständiges Fach war. Es befaßte sich betont mit epidemischen Kinderkrankheiten, Schulkrankheiten und auch mit Gymnastik, denn seit 1868 war dieses Fach obligatorisch in den Schulen. Zu jener Zeit gab es noch keine Turnhallen in den Schulen, die Kinder machten ihre Übungen in voller Kleidung. Pädagogen und medizinische Fachexperten befaßten sich seit 1880 mit Fragen der Körperkultur und Sport in der Schule. Es wurde verlautbart, daß als Ausgleichgewicht zu den geistigen Gegenständen die Turnstunden von hoher Wichtigkeit sind, die überall verwirklicht werden müssen. Ihre Anhänger waren vor allem Ärzte, wie Abris Szontagh, Tivadar Bakody, Sámuel Batizfalvy, die auf eigene Kosten eine Turnhalle in Budapest gründeten. Mit Fragen der Körperkultur beschäftigten sich Jahre hindurch der Landesrat für Hygiene und der Landesverein für Hygiene. Gyula Dollinger verfaßte eine Denkschrift, für die Regierung, die auch im Druck erschien, und die Aufmerksamkeit auf die jämmerliche gesundheitliche Lage der Jugend hinwies. Es wurde auf die körperliche Verkümmerung der Jugendlichen hingewiesen, die nur durch die systematisch eingestellten Turnstunden in den Schulen und durch Möglichkeiten außerhalb der Schulen aufgehoben werden kann. Auf die Initiative des Landesvereins für Hygiene und in ihrer Organisation wurde am 27-29. Dezember 1909 ein Kongreß veranstaltet, der einen detaillierten Plan für die Sportmöglichkeiten außerhalb der Schule bearbeitete. Auf diese Initiative wurde 1913 ein Landesfond für Sport und Körperkultur gegründet, der über 2 % des vollen Einkommens des Pferderennens verfügte. In der Konzeption von József Fodor spielt die gesundheitliche Aufklärung eine wichtige Rolle, dessen Mittelpunkt die Schule ist. Diese Erziehung muß aus der Schule selbst ausgehen, d. h. die Klassenzimmer, Heizung, Lüftung usw. berühren, dann die Umgebung der Schule, wo auch die Kanalisation, Wasserversorgung mit inbegriffen sind. Bei den Kindern müssen die Sportmöglichkeiten, die Eigenartigkeiten des Lebensalters in Betracht gezogen werden, auch die volle Einrichtung muß dem Unterricht dienen. Zu dieser Konzeption gehört ein Schularzt, der permanent die Kinder betreut, zugleich auch das Fach Gesundheitslehre innerhalb des Schulunterrichtes den Kindern beibringt. Zur Zeit der Herausgabe des Gesetzes des Gesundheitswesens ist eine rege Diskussion entstanden, ob der Unterricht der Gesundheitslehre überhaupt notwendig in der Schule ist.

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