Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 188-189. (Budapest, 2004)

TANULMÁNYOK - ARTICLES - Kapronczay Károly: A hazai vízszabályozások hatásai a magyar közegészségügyi állapotra

Ellenben a vízzel kapcsolatos fertőzésekkel szemben ilyen védekezési mechanizmus jóval kisebb arányú. KÁROLY KAPRONCZAY General Director Semmelweis Museum, Library and Archiv for the History of Medicine H-1013 Budapest, Apród u. 1-3. HUNGARY ZUSAMMENFASSUNG Die in gewissen Zeitabschnitten eintretenden Epidemien, die mit hohem Fieber und Infektionen im Verdauungssystem zu charakterisieren sind, und in großer Proportion tödliche Folgen hatten, haben die ungarischen Ärzte schon im 16. Jahrhundert dazu bewegt, daß sie konsequent nach den Ursachen forschten. Der erste erfolgreiche Experte dieser Tendenz war Tamás Jordán, kaiserlicher Feldarzt bei jenen Truppen, die gegen die Türken kämpften. Er untersuchte das Gebiet zwischen der Donau und Theiß, wo seine Truppen stationierten und in hoher Zahl erkrankten. Er nannte diese Krankheit „Sumpffieber" Die Ursachen sah er im Boden, im Wasser bzw. in den „Miasmen" der Luft. Die Präzisierung der Symptome der Fieberkrankheiten konnte aber erst im 18. Jahrhundert unter der Leitung Gerhard von Swieten vollzogen werden, wo die Malaria, Pest, Cholera und der Typhus ihre genaue Definition erhielten und auseinandergehalten werden konnten. Die großen Epidemien der Jahre 1711-12, 1793, 1796-97, 1805-1812, besonders aber des Jahres 1809 forderten hohe Zahlen an Opfern von Soldaten und der Zivilbevölkerung. Im ungarischen Freiheitskapmf 1848-49 brachten die russischen Truppen die Cholera mit, die in den Reihen der ungarischen Armee auch große Verluste verursachten (von 40.000 Mann waren 13.000 infiziert). Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten durch die Anstrengungen der Ärzteschaft in Ungarn die Regelungen der Wasserversorgung, Kanalisation, Müllsammlung und Müllabfuhr in Budapest und den größeren Städten des Landes beruhigend gelöst werden. Es war ein langer Prozeß, denn es mußten „Boden-Wasser-Luft"-Programme bearbeitet werden. Von ungarischer Seite war es József Fodor, der hohe Verdienste sammelte und als Gründer der ungarischen Sozialhygiene betrachtet werden kann.

Next

/
Oldalképek
Tartalom